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       # taz.de -- Liste von Reporter ohne Grenzen: NSA wird Internet-Feind
       
       > Die Journalistenvereinigung Reporter ohne Grenzen benennt jährlich die
       > gefährlichsten „Feinde des Internets“. Diesmal auf der Liste: westliche
       > Geheimdienste.
       
   IMG Bild: Zentrale des Internet-Feinds NSA.
       
       BERLIN dpa | Die Geheimdienste NSA und GCHQ und das Geschäft mit
       Überwachungstechnologie gefährden aus Sicht von Reporter ohne Grenzen die
       Freiheit im Internet. Die Journalistenorganisation setzte die beiden
       Nachrichtendienste NSA aus den USA und GCHQ aus Großbritannien auf ihre
       jährliche
       [1][//www.reporter-ohne-grenzen.de/presse/pressemitteilungen/meldung-im-det
       ail/artikel/rog-bericht-feinde-des-internets-behoerden-im-zentrum-von-ueber
       wachung-und-zensur/:Liste der „Feinde des Internets“.] 
       
       „Wenn man sieht, dass die NSA weltweit Sicherheitstechnik und
       Verschlüsselung schwächt, ist das natürlich ein großes Problem“, sagte
       Hauke Gierow, Internet-Referent bei Reporter ohne Grenzen.
       
       Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Strässer,
       bezeichnete den Bericht als „erschreckend“. Überwachung und Zensur im Netz
       nähmen zu, auch in westlichen Demokratien. „Der massive Einsatz von
       Überwachungsmechanismen in westlichen Staaten schadet der Glaubwürdigkeit
       unseres Eintretens für Demokratie und Menschenrechte nachhaltig“, erklärte
       Strässer. Er forderte Unternehmen auf, Überwachungstechnologie nicht an
       repressive Staaten zu liefern.
       
       Solche Computerprogramme analysieren etwa den Datenverkehr in Netzwerken.
       Andere Programme können auf Smartphones und Computer geschmuggelt werden
       und die Kommunikation der Besitzer aufzeichnen.
       
       Auch Reporter ohne Grenzen kritisierte das Geschäft mit Spähprogrammen. Die
       Organisation setzte drei Fachmessen für Sicherheitstechnologie auf ihre
       Negativ-Liste. „Die Messen befördern die Verbreitung dieser Technologien
       weltweit“, sagte Gierow. Auf den Messen Technology Against Crime, Milipol
       und ISS World kämen Vertreter repressiver Staaten mit Unternehmen zusammen,
       die Überwachungstechnologie verkauften.
       
       ## Spähprogramme auf der Liste
       
       Zu diesen Unternehmen gehörten auch Gamma Group oder Hacking Team. Sie
       böten Programme zum gezielten Ausspähen von Computern und Handys an. Diese
       Firmen hatte die Journalistenvereinigung bereits im vergangenen Jahr auf
       ihre Liste der Internetfeinde gesetzt.
       
       Der Journalistenverband fordert auch von Deutschland eine strengere
       Kontrolle, an welche Länder Firmen ihre Überwachungsprogramme liefern.
       „Dann müssten Firmen eine Lizenz beantragen, bevor sie ihre Technologie
       exportieren“, sagte Gierow. Auch der Menschenrechtsbeauftragte Strässer
       erklärte, solche Technologie dürfte „nur mit großem Bedacht“ exportiert und
       genutzt werden.
       
       12 Mar 2014
       
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