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       # taz.de -- Proteste in Venezuela: Oh, wie unschön ist Panama
       
       > Venezuelas Staatsführung reagiert wütend auf Äußerungen aus dem
       > Nachbarland und bricht die diplomatischen Beziehungen ab. Die Proteste
       > gehen weiter.
       
   IMG Bild: Was hätte er getan? Gedenken an Hugo Chavez in Caracas.
       
       CARACAS dpa | Das von Anti-Regierungsprotesten erschütterte Venezuela hat
       die diplomatischen Beziehungen zu Panama abgebrochen. Hintergrund ist eine
       Initiative Panamas für eine Sondersitzung der Organisation Amerikanischer
       Staaten (OAS) zu den Unruhen in Venezuela, bei denen seit Mitte Februar 18
       Menschen ums Leben kamen.
       
       Venezuelas linker Staatschef Nicolás Maduro beschuldigte Panamas
       Präsidenten Ricardo Martinelli am Mittwoch gegen Venezuela zu konspirieren.
       Die venezolanische Opposition kündigte indes neue Protestmärsche an.
       
       Die OAS will sich möglicherweise an diesem Donnerstag mit der Lage in
       Venezuela befassen, was Caracas vehement ablehnt. „Angesichts der offenen
       Konspiration habe ich entscheiden, die politischen und diplomatischen
       Beziehungen mit der panamaischen Regierung abzubrechen und die Beziehungen
       zur Verteidigung der Souveränität (Venezuelas) auf Eis zu legen“, betonte
       Maduro bei einer Gedenkveranstaltungen zum ersten Todestag von Hugo Chávez.
       
       Maduro drängte OAS-Generalsekretär José Miguel Insulza, er solle sich ruhig
       verhalten und sich nicht mit jemanden anlegen, der ihn nicht gerufen habe.
       
       ## „Unflätige Sprache“
       
       Panamas Präsident Martinelli zeigte sich „überrascht“ von der Nachricht aus
       Caracas. „Panama strebt nur danach, dass dieses Bruderland (Venezuela)
       Frieden findet und seine Demokratie stärkt“, [1][schrieb er im Netzwerk
       Twitter.] 
       
       Zugleich macht er aber klar: „Panama akzeptiert von keinem Land Druck oder
       Beleidigungen, am wenigsten von einem, das wir als verbrüderte Nation
       ansehen.“ Maduro hatte Panamas Staatschef als „Lakaien-Präsident“
       bezeichnet, der mit den USA gemeinsame Sache mache. Das Außenministerium
       Panamas wies die Vorwürfe der Einmischung sowie die „unflätige Sprache“ aus
       Caracas zurück.
       
       Venezuelas Regierung hatte am Mittwoch in Caracas eine „zivil-militärische
       Parade“ zum Gedenken an den ersten Todestag von Hugo Chávez veranstaltet.
       Bei der Parade waren unter anderen auch Kubas Präsident Raúl Castro sowie
       die Staatschefs aus Bolivien und Nicaragua, Evo Morales und Daniel Ortega,
       anwesend.
       
       Örtliche Medien berichteten am Mittwoch in Caracas von starken
       Polizeieinsätzen mit gepanzerten Fahrzeugen und Tränengas. Für Donnerstag
       und Samstag riefen Opposition und Studentengruppen zu neuen Protestaktionen
       auf. Im Osten der Hauptstadt wurden selbst gemachte Plakate gesehen mit dem
       Schriftzug „Maduro tritt zurück – sofort.“
       
       6 Mar 2014
       
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