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       # taz.de -- Zugemüllter Mount Everest: Bergsteiger müssen ausmisten
       
       > Wer den Gipfel des Mount Everest erklommen hat, muss beim Abstieg künftig
       > Abfall sammeln. Bergsteigern, die weniger als acht Kilo davon ins Tal
       > bringen, droht Strafe.
       
   IMG Bild: Müll-Berg Mount Everest.
       
       KATHMANDU dpa | Unser Berg soll schöner werden - frei nach nach diesem
       Motto sollen Bergsteiger künftig den Mount Everest vom Müll befreien.
       Mindestens acht Kilogramm Abfall müsse jedes Mitglied einer Expedition beim
       Abstieg zurückbringen - neben seinem eigenen Müll, sagte ein Beamter im
       nepalesischen Tourismusministerium, Madhusudan Burlakoti, am Montag in
       Kathmandu. Die neue Regelung gilt demnach für alle Alpinisten, die ab April
       höher als bis zum Basislager des Everest steigen.
       
       „Unsere bisherigen Bemühungen haben keine Erfolge gezeigt“, sagte Burlakoti
       über das Müllproblem auf dem höchsten Berg der Welt. „Dieses Mal werden wir
       Bergsteiger, die keinen Abfall zurückbringen, vor Gericht stellen und
       bestrafen.“ Welche Strafen vorgesehen sind, sagte der Beamte nicht. Bislang
       hatten Alpinisten eine Kaution von 4000 Dollar (rund 2900 Euro) hinterlegen
       müssen. Diese bekamen sie nur zurück, wenn sie alle Dinge wieder
       hinunterbrachten, die sie auf den Berg mitgenommen hatten. Jedoch war dies
       schwer zu kontrollieren.
       
       Erst im Februar hatte die nepalesische Regierung die Gebühren für eine
       Besteigung des Mount Everest und anderer Himalaya-Gipfel gesenkt, was bei
       Umweltschützern die Sorge nach einer Vergrößerung des Müllproblems
       auslöste. Sie beklagen seit langem die Verschmutzung der Berge mit Abfall,
       der bei Expeditionen zurückgelassen wird. Darunter sind leere
       Sauerstoff-Flaschen oder Gaskocher, Seile, Zelte, Brillen, Bierdosen und
       Plastikgegenstände. Auch liegen dort Leichen verunglückter Bergsteiger, die
       in der extremen Kälte nicht verwesen.
       
       Der Müll soll bei einem neuen Amt abgegeben werden, das im April im
       Basislager des Mount Everest eingerichtet wird. Dort sollen auch Soldaten
       und Polizisten stationiert werden, die bei möglichen Konflikten
       einschreiten sollen - im vergangenen Jahr hatte es eine Schlägerei zwischen
       Bergsteigern und einheimischen Bergführern gegeben. Auch soll dort eine
       medizinische Versorgung möglich sein.
       
       3 Mar 2014
       
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