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       # taz.de -- Terror in Pakistans Hauptstadt: Tote bei Angriff auf Gericht
       
       > Mindestens elf Menschen starben bei einer Attacke auf ein Gerichtsgebäude
       > in Islamabad. Die unbekannten Angreifer konnten entkommen. Die Taliban
       > verurteilten die Tat.
       
   IMG Bild: Am Aushang der Liste mit den Verletzten des Anschlags
       
       ISLAMABAD afp/dpa | Bei einem Angriff in einem Gericht der pakistanischen
       Hauptstadt Islamabad sind am Montag mindestens elf Menschen getötet worden.
       24 weitere Menschen wurden nach Angaben der Polizei bei der Explosion und
       der Schießerei in dem Komplex verletzt. Einheimische Taliban verüben seit
       2007 immer wieder Anschläge in Pakistan, selten jedoch in der stark
       abgesicherten Hauptstadt. Im Nordwesten fielen zwei Soldaten einem
       Bombenattentat zum Opfer.
       
       Nach Angaben eines Augenzeugen drangen am Morgen 15 mit Maschinengewehren
       und Handgranaten bewaffnete Männer in das Gerichtsgebäude ein. Der in einem
       Wohngebiet gelegene Tatort wurde weiträumig abgesperrt. Die Täter konnten
       entkommen, wie Polizeichef Sikandar Hayat erklärte. Zunächst bekannte sich
       niemand zu dem Anschlag.
       
       Die pakistanischen Taliban (TTP) dementierten eine Beteiligung und
       verurteilten den Angriff. TTP-Sprecher Shahiduallh Shahid sagte, die
       Extremisten hielten sich an die am Samstag verkündete einmonatige
       Waffenruhe.
       
       Im Nordwesten Pakistans wurden am Montag zwei Soldaten einer
       paramilitärischen Einheit getötet. Sechs weitere Paramilitärs seien bei dem
       Attentat in den Stammesgebieten der Unruheregion Khyber Pakhtunkhwa
       verletzt worden, teilten die örtlichen Behörden mit. Eines ihrer Fahrzeuge
       sei bei der Explosion zerstört worden.
       
       Ein Vertreter des Geheimdienstes bestätigte den Vorfall. Die Provinz grenzt
       an die halbautonomen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan, die als
       Hochburg des Terrornetzwerks Al-Kaida und anderer islamistischer Gruppen
       wie der Taliban gelten.
       
       Wer den Anschlag verübte, blieb zunächst unklar. Erst vor zwei Tagen hatten
       die pakistanischen Taliban eine einmonatige Waffenruhe verkündet. Die Armee
       stellte daraufhin ihre Luftangriffe auf mutmaßliche Stellungen der
       radikalislamischen Kämpfer vorerst ein.
       
       Ministerpräsident Nawaz Sharif hatte Ende Januar den Start von Gesprächen
       mit den Taliban verkündet, die seit sieben Jahren gewaltsam für die
       Islamisierung des Landes kämpfen. Die Friedensgespräche wurden vor zwei
       Wochen ausgesetzt, nachdem die Taliban bekannt gegeben hatten, 23 seit Juni
       2010 entführte Paramilitärs ermordet zu haben. Die Armee reagierte mit
       Luftangriffen, bei denen mehr als 100 Rebellenkämpfer getötet wurden.
       
       3 Mar 2014
       
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