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       # taz.de -- Fußball-Bundesliga Sonntagsspiele: Im Kraichgau prügeln sie Wölfe
       
       > Hoffenheim revanchiert sich für das Pokal-Aus mit 6:2 gegen den VfL
       > Wolfsburg. Der VfB Stuttgart kassiert beim Spiel gegen Eintracht
       > Frankfurt die nächste Pleite.
       
   IMG Bild: Sinnbildlich: Sebastian Rudy (Hoffenheim) springt höher als Ricardo Rodriguez (Wolfsburg)
       
       SINSHEIM dpa | Der VfL Wolfsburg hat bei der TSG 1899 Hoffenheim seine
       höchsten Saisonniederlage hinnehmen müssen. 18 Tage nach dem Sieg im
       Pokal-Achtelfinale bei den Kraichgauern und nach zuletzt vier Siegen in
       Serie mussten sich die Niedersachsen am Sonntag mit 2:6 (1:4) klar
       geschlagen geben und verpassten den Sprung auf den vierten Tabellenplatz
       der Fußball-Bundesliga. Christian Träsch (80.) sah zudem wegen groben
       Foulspiels die Rote Karte.
       
       Roberto Firmino (4. Minute), Niklas Süle (37.), Anthony Modeste (39./43.),
       Sejad Salihovic (82. Foulelfmeter) und Sven Schipplock (86.) erzielten vor
       24.519 Zuschauern in der Sinsheimer Arena die Tore für Hoffenheim.
       Wolfsburg gelang durch Bas Dost (15.) in einem schwungvollen Spiel nur der
       zwischenzeitliche Ausgleich und ein spätes Tor durch Ivan Perisic (76.).
       Damit war die Marke von 100 Toren in Hoffenheims 23 Bundesliga-Spielen in
       dieser Saison perfekt.
       
       1899 Hoffenheim blieb dank der besten Saisonleistung auch im fünften Spiel
       in Serie ohne Niederlage und hat bei zehn Punkten Vorsprung auf Platz 16
       fast keine Abstiegssorgen mehr. Die Wolfsburger sind mit 39 Punkten weiter
       Fünfter in Lauerstellung auf die an diesem Wochenende ebenfalls
       geschlagenen Leverkusener (43 Punkte) und Schalke (41) auf den
       Champions-League-Rängen drei und vier. Allerdings geht es in der kommenden
       Woche gegen den übermächtigen FC Bayern.
       
       Ein Spiel mit Torgarantie konnten die Zuschauer angesichts der Historie
       erwarten – nie gab es weniger als drei Treffer in direkten Duellen. Im
       Pokal hieß es kürzlich 3:2 für Wolfsburg. Und die Statistik wurde in einem
       flotten Spiel schnell untermauert. Nach einem schönen Doppelpass von
       Modeste mit Salihovic schoss Firmino mit seinem zwölften Saisontor zur
       Führung ein. Kevin Volland (11.) hätte mit einem Distanzschuss VfL-Torwart
       Diego Benaglio kurz darauf beinahe überrascht.
       
       Wolfsburg wirkte ungewöhnlich passiv und bestrafte den ersten 1899-Fehler
       doch gnadenlos. Luiz Gustavo nahm einen schlechten Pass von Modeste im
       Mittelfeld auf. Ivan Perisic flankte genau und Dost köpfte zum Ausgleich
       ein – das vierte Saisontor für den in der Rückrunde so starken
       Niederländer. Hoffenheim war nicht geschockt – im Gegenteil. Der sehr agile
       Volland (19.) zirkelte den Ball knapp vorbei. Es entwickelte sich ein
       schnelles Spiel mit viel Leidenschaft. Modestes (34.) Kopfball nach Ecke
       Salihovic strich Zentimeter über das Tor.
       
       ## 1899 wie im Rausch
       
       Hoffenheim hätte die erneute Führung verdient gehabt. Und holte sie sich
       mit einem Dreierpack innerhalb von sechs Minuten. Süle traf per Kopfball,
       als Benaglio bei einer Flanke von Salihovic nicht eingriff. Zwei Minuten
       später traf Modeste per Flachschuss nach schöner Vorarbeit von Sebastian
       Rudy. 1899 spielte nun wie im Rausch. Modeste erhöhte noch vor der Pause
       per Kopfball, nachdem er zuvor am diesmal gut parierenden Benaglio
       gescheitert war.
       
       Wolfsburg machte in der zweiten Halbzeit zunächst lange nicht den Eindruck,
       dass das Spiel noch zu drehen wäre. Enttäuschend agierte lange Zeit vor
       allem De Bruyne, der beim Pokalspiel noch einen Riesenauftritt gehabt
       hatte. Der Belgier gab dann aber den Pass zu Perisics Tor – und erstmals
       wackelte Hoffenheim ein bisschen. Doch als Träsch Volland rüde von der
       Beinen holte, gab es Platzverweis plus Strafstoß: Hoffenheims Experte
       Salihovic verwandelte sicher. Schipplock machte wenig später das halbe
       Dutzend voll.
       
       ## Achte Niederlage
       
       Die Pleitenserie des VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga geht
       unvermindert weiter. Bei Eintracht Frankfurt verloren die Schwaben am
       Sonntag durch zwei späte Tore von Jan Rosenthal (80. Minute) und Alexander
       Meier (89.) mit 1:2 (1:0).
       
       Martin Harnik hatte die lange überlegenen Schwaben in der 31. Minute in
       Führung gebracht. Dennoch setzte es die achte Niederlage in Serie für den
       VfB. Punktgleich mit dem Hamburger SV ist Stuttgart 15. der
       Bundesliga-Tabelle. Die Frankfurter sprangen drei Tage nach dem Aus in der
       Europa League mit 25 Zählern auf Platz 12.
       
       2 Mar 2014
       
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       wenigstens richtig. Alle anderen kann man getrost nach Bremen schicken.