# taz.de -- Champions-League-Achtelfinale: Real filetiert Schalke
> In den ersten Minuten spielt sich der FC Schalke 04 gegen Real Madrid
> Chancen heraus. Dann schießen Ronaldo, Bale und Benzema jeweils zwei
> Tore.
IMG Bild: Arm in Arm: Schalkes Klaas-Jan Huntelaar (l.) und Sergio Ramos
GELSENKIRCHEN/ISTANBUL dpa | Der FC Schalke geht gegen Real Madrid 1:6
(0:2) unter. Damit haben die Gelsenkirchener schon im Achtelfinal-Hinspiel
alle Chancen auf das Weiterkommen eingebüßt. Die „Königlichen“ um
Weltfußballer Cristino Ronaldo fügten dem Revierklub am Mittwochabend die
höchste Europapokal-Heimniederlage der Klubgeschichte zu und können dem
Rückspiel am 18. März in der spanischen Hauptstadt gelassen entgegen
blicken.
Karim Benzema (13./57. Minute), Gareth Bale (21./69.) und Cristiano Ronaldo
(52./89.) zerlegten vor 54.442 Zuschauern in der ausverkauften Arena den
Gastgeber nach allen Regeln der Fußball-Kunst und bescherten dem spanischen
Spitzenklub im 26. Spiel den zweiten Sieg gegen ein Bundesligateam in
Deutschland. Klaas-Jan Huntelaas Traumtor in der Nachspielzeit konnte
keinen Schalker mehr trösten.
Julian Draxler, der nach seiner langen Verletzungspause erstmals wieder in
der Startelf stand, hatte eine Minute nach dem 0:1 von Benzema den
Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber aus drei Metern am glänzend
reagierenden Torhüter Iker Casillas. „Die Parade war unglaublich“, befand
Real-Coach Carlo Ancelotti. Dessen mit zahlreichen Superstars gespickte
Mannschaft spielte nach dem 2:0 wie aus einem Guss und ließ den
verunsicherten und zu wenig aggressiven Schalkern nicht den Hauch einer
Chance.
Trotz der Demütigung feuerten die Fans ihre Mannschaft bis zum Schluss an.
„Das Publikum war 93 Minuten lang Weltklasse, genauso wie unser Gegner“,
bekannte Horst Heldt. Der Manager war verstimmt, weil sich die seit acht
Pflichtspielen ungeschlagene Elf taktisch unklug verhielt. Statt
Schadensbegrenzung nach dem 0:4 zu betreiben und einen defensive
Grundordnung herzustellen, ließ sich die Mannschaft bis zum Ende im eigenen
Stadion weiter vorführen. „Das lässt einen verärgert nach Hause fahren“,
sagte Heldt.
„Wir haben zwölf Minuten gut mitgehalten – bis zum 0:1. Dann haben wir
Fehler über Fehler gemacht. Und auf diesem Niveau werden die von einer
Weltklassemannschaft wie Real gnadenlos bestraft“, sagte Schalkes Trainer
Jens Keller, der sein Team nun bis zum Samstag (18.30 Uhr) wieder aufbauen
muss. Dann tritt Schalke beim souveränen Bundesliga-Spitzenreiter Bayern
München an. „Wir haben eine wahnsinnig junge Mannschaft. Sie muss aus den
Fehlern lernen“, meinte Keller.
## Mourinho gegen Drogba
Der deutsche Nationalspieler André Schürrle hat sich mit dem FC Chelsea
eine ordentliche Ausgangsposition für den Einzug in das Viertelfinale
verschafft. Die Elf von Trainer José Mourinho kam am Mittwoch im
Achtelfinalhinspiel bei Galatasaray Istanbul zu einem 1:1 (1:0).
Fernando Torres (9. Minute) brachte den Champions-League-Sieger von 2012 in
Führung. Aurelien Chedjou (65.) gelang der Ausgleich für den türkischen
Meister. Das Rückspiel ist am 18. März an der Stamford Bridge in London.
Schürrle stand in der Startelf und leitete den Führungstreffer durch Torres
mit einem Zuspiel auf den direkten Vorlagengeber Cesar Azpilicueta ein.
Chelsea machte von Beginn an Druck. Schon nach fünf Minuten hatte Willian
die große Chance zur Führung. Doch den Heber des Brasilianers konnte
Galatasaray-Keeper Fernando Muslera mit dem Kopf zur Ecke lenken. Der
Tabellenführer der Premier League zeigte eine hochkonzentrierte
Vorstellung. Der frühere Chelsea-Angreifer Didier Drogba blieb beim
Wiedersehen mit seinem ehemailgen Verein weitgehend wirkungslos und wurde
in der 80. Minute ausgewechselt.
Auch nach dem Wechsel hatten die Gäste die erste gute Möglichkeit. Bei
Torres' Schuss aus zwölf Metern war Muslera erneut zur Stelle (52.). Jetzt
erst wurde die Elf von Trainer Roberto Mancini aktiver und erhöhte Tempo
und Engagement. Nach einem Eckball von Wesley Sneijder köpfte der Kameruner
Chedjou unhaltbar für Chelsea-Schlussmann Petr Cech zum 1:1 ein. Für
Schürrle kam in der 66. Minute John Obi Mikel – am Ergebnis änderte das
nichts mehr.
27 Feb 2014
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