# taz.de -- Medienbericht zum NSU-Trio: Ermittler hörten bei Böhnhardt mit
> Das Bundeskriminalamt hat Ende der 90er Jahre offenbar das Handy von Uwe
> Böhnhardt abgehört. Das berichtet die ARD. Doch die Aufzeichnungen wurden
> gelöscht.
IMG Bild: Uwe Böhnhardt im Jahr 2004 auf einem Foto mit Beate Zschäpe, die derzeit in München vor Gericht steht.
ERFURT dpa | Kurz nach dem Abtauchen des NSU-Terrortrios 1998 hätte es laut
einem Medienbericht möglicherweise gute Chancen gegeben, den flüchtigen Uwe
Böhnhardt und seine Unterstützer festzunehmen.
Wie das ARD-Magazin „Fakt“ am Dienstag berichtet, sollen BKA-Beamte das
Handy von Böhnhardt vier Wochen lang überwacht haben. Kurz danach seien die
aufgezeichneten Telefongespräche auf Anweisung der Staatsanwaltschaft Gera
gelöscht worden. Eine Handyortung habe es nicht gegeben.
Die mutmaßlichen NSU-Terroristen Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe
waren im Januar 1998 in den Untergrund gegangen. Dem
„Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) werden unter anderem zehn Morde
zur Last gelegt.
Die BKA-Beamten waren dem Bericht zufolge zur Unterstützung des Thüringer
Landeskriminalamtes abgeordnet worden. Knapp 100 Telefonverbindungen wurden
demnach registriert und mehrere Stunden Gespräche aufgezeichnet, etwa mit
Fluchthelfern des NSU-Trios und den Eltern von Böhnhardt und Zschäpe.
Nach Angaben der Vorsitzenden des Thüringer NSU-Untersuchungsausschusses,
Dorothea Marx (SPD), lagen dem Gremium entsprechende Informationen vor.
Demnach habe die Überwachung keinen Ermittlungsansatz ergeben. Eine Ortung
des Gesuchten über Funkzellen sei damals vermutlich schwierig gewesen. Es
sei nicht ersichtlich, dass hier schuldhaft etwas unterlassen worden sei.
26 Feb 2014
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