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       # taz.de -- Drei Länder wollen Bundesratsinitiative: Gegen Optionspflicht beim Doppelpass
       
       > Die Bundesregierung hat beim Doppelpass einen Kompromiss gefunden. Dann
       > passierte wenig. Jetzt werden drei Länder über den Bundesrat aktiv.
       
   IMG Bild: Beide Pässe sollen bleiben dürfen, fordern drei Bundesländer.
       
       MAINZ dpa | Im Streit um die doppelte Staatsbürgerschaft planen die von SPD
       und Grünen regierten Länder Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und
       Schleswig-Holstein einen Vorstoß über den Bundesrat. Damit soll erreicht
       werden, dass in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern zwei Pässe
       besitzen dürfen. „Wir wählen diesen Weg, um die Optionspflicht vollständig
       und nicht nur – wie das jetzt das Bundesinnenministerium offenbar vorhat –
       teilweise abzuschaffen“, sagte Integrationsministerin Irene Alt (Grüne) in
       Mainz.
       
       Nach einem [1][Bericht der Welt] wollen die drei Länder voraussichtlich zur
       Bundesratssitzung am 7. März ihre gemeinsame Initiative einbringen. „Es
       gibt keinen vernünftigen Grund, die Optionsregelung zu erhalten“, sagte der
       Kieler Innenminister Andreas Breitner (SPD) der Zeitung. Baden-Württembergs
       Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) erklärte: „Die Verwaltung muss von
       dem rechtlich komplizierten und aufwändigen Verfahren entlastet werden.“
       
       Nach der bisher geltenden Optionspflicht müssen sich in Deutschland
       geborene Kinder aus Zuwandererfamilien, die mit der Geburt den deutschen
       und einen anderen Pass bekommen, bis zum 23. Geburtstag für eine
       Staatsangehörigkeit entscheiden. Legen sie sich nicht fest, geht der
       deutsche Pass automatisch verloren.
       
       Volker Beck, der innenpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, begrüßte
       die Initiative. „Die Optionspflicht muss weg, ersatzlos und vollständig“,
       sagte er. Die SPD erhalte so eine zweite Chance, ihre Fehler aus den
       Koalitionsverhandlungen zu korrigieren.
       
       Union und SPD hatten vereinbart, den umstrittenen Optionszwang für Kinder
       ausländischer Eltern zu streichen, sofern sie in Deutschland geboren und
       aufgewachsen sind. SPD-Politiker halten es aber für problematisch, neben
       der Geburt auch das Aufwachsen in Deutschland zur Bedingung zu machen.
       Innenminister Thomas de Maizière (CDU) hielt dagegen, dieses Kriterium sei
       „nicht verhandelbar“.
       
       25 Feb 2014
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.welt.de/politik/deutschland/article125180924/SPD-provoziert-Koalitionskrach-beim-Doppelpass.html
       
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