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       # taz.de -- Üppige Zulagen: NRWs Rektoren finanziell bloßgestellt
       
       > Mitten im Streit über ein neues Hochschulgesetz werden die
       > Zusatzeinkünfte der RektorInnen geleakt. Und dabei wurde nicht
       > geknausert.
       
   IMG Bild: Will sie den RektorInnen ans Portmonee? NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD).
       
       BERLIN taz | Im Frühjahr will Nordrhein-Westfalens rot-grüne Regierung ihr
       neues Hochschulgesetz billigen. Nur: Gegen den Entwurf von
       Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) haben die RektorInnen und
       Präsidenten der Hochschulen im Bundesland eine Einheitsfront gebildet.
       
       Sie sehen nichts weniger als die Freiheit der Wissenschaft bedroht. Doch
       nun taucht ein weiteres, bisher verdecktes Argument auf: Offenbar fürchten
       die Hochschulchefs auch um die Höhe ihrer Gehälter.
       
       Aus einer auf dem Internetportal [1][Nachdenkseiten.de] veröffentlichten
       Liste geht nämlich hervor, dass sämtliche Uni-Oberhäupter in den letzten
       Jahren sechsstellige Jahreseinnahmen bezogen. Die Leiter der
       Fachhochschulen kamen immerhin auf fünfstellige Beträge. Neben ihren festen
       Bezügen haben sich die Hochschulleiter sogenannte Funktionsleistungszulagen
       genehmigen lassen.
       
       Während die festen Bezüge öffentlich bekannt sind, waren die Zulagen bisher
       geheim. Sie werden allein von den Hochschulräten beschlossen, die auch das
       Präsidium wählen und kontrollieren. SPD-Ministerin Schulze plant mit ihrem
       neuen „Hochschulzukunftsgesetz“ dagegen, die Macht der Hochschulräte zu
       beschneiden und selbst wieder Dienstvorgesetzte der Präsidenten und
       Rektorinnen zu werden. Dann entschiede ihr Haus folglich auch über die
       Zulagen.
       
       ## 53.512 Euro extra
       
       Bislang konnte etwa der Rektor der Technischen Universität Aachen
       zusätzlich zu seinen öffentlich bekannten Bezügen im Jahre 2012 weitere
       53.512 Euro an Zulagen einstreichen und kam auf ein Jahresgehalt von
       152.528 Euro. Der Präsident der Universität Paderborn ließ im gleichen Jahr
       sein Gehalt um 43.000 Euro auf 136.793 erhöhen. Etwas bescheidener war die
       Präsidentin der Universität Münster: Sie ergänzte ihre Bezüge um 37.538
       Euro auf 136.554 Euro.
       
       Der Sprecher der Universität Münster bestätigte der taz, dass diese Zahl
       korrekt sei. Er verwies aber darauf, dass bei der Bemessung der
       Funktionsleistungsbezüge die Größe der Hochschule sowie die Belastung und
       Verantwortung maßgeblich seien.
       
       Auch das Wissenschaftsministerium bestätigte die Echtheit der Liste. „Die
       Ministerin ist sehr verärgert“, sagte eine Sprecherin der taz. Sie habe
       bereits eine interne dienstliche Prüfung eingeleitet. Die Annahme, das
       hochverschuldete Bundesland könne die Leistungszulagen der RektorInnen nach
       Inkrafttreten des neuen Gesetzes kürzen, nannte sie „pure Spekulation“.
       
       26 Feb 2014
       
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