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       # taz.de -- Deutschlandbericht des Europarats: Zu wenig gegen Rassismus
       
       > Pannen bei der Aufklärung der NSU-Morde, Sarrazin, NPD und Racial
       > Profiling – der Europarat fordert von Deutschland mehr Engagement gegen
       > Rassismus.
       
   IMG Bild: Neonazis findet auch der Europarat nicht gut
       
       STRASSBURG dpa/taz | Der Europarat fordert Deutschland zu einem schärferen
       Vorgehen gegen Fremdenfeindlichkeit auf. Das geht aus dem
       [1][Deutschlandbericht] der Europäischen Kommission gegen Rassismus und
       Intoleranz des Europarates (ECRI) hervor, der am Dienstag in Straßburg
       veröffentlicht wird.
       
       Namentlich erwähnen die Experten darin die rechtsextreme NPD als Quelle von
       Hassreden, die Pannen bei der Aufklärung der Morde der Terrorzelle NSU und
       Ex-Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin wegen seines Buches „Deutschland
       schafft sich ab“. Lobend erwähnt wird die Antidiskriminierungsstelle des
       Bundes. Die Kommission prüft regelmäßig die Lage in den 47 Mitgliedsländern
       des Europarats.
       
       Bezogen auf den Bericht äußerte das Beate Rudolf, Chefin des [2][Deutschen
       Instituts düer Menschenrechte], deutliche Kritik: „Bundestag und
       Bundesregierung sollten die Empfehlungen der ECRI-Kommission
       berücksichtigen, die bereits seit langem das fehlende Gesamtkonzept
       Deutschlands bei der Bekämpfung von Rassismus anmahnt.“
       
       Außerdem begrüßte Rudolf die Empfehlung der Kommission, polizeiliche
       Maßnahmen wie Kontrollen und Durchsuchungen von Menschen immer an einen
       konkreten Verdacht zu knüpfen. Der ECRI-Bericht kritisiert die
       weitreichenden polizeirechtlichen Ermächtigungsnormen für sogenannte
       anlassunabhängige Personenkontrollen in Bund und Ländern, die dazu führen,
       dass die Polizei Menschen selektiv nach äußeren Merkmalen wie Hautfarbe
       auswählt („Racial Profiling“).
       
       25 Feb 2014
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.coe.int/t/dghl/monitoring/ecri/default_en.asp
   DIR [2] http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/
       
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