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       # taz.de -- Familientreffen Nord- und Südkorea: Emotionales Wiedersehen
       
       > Nach langer Pause gab es erstmals wieder Begnungen von
       > Familienangehörigen aus Nord- und Südkorea. Auf solch ein Treffen warten
       > mehr als 70.000 Südkoreaner.
       
   IMG Bild: Tränenreiches Wiedersehen: Die 87-jährige Lee Young-sil (r) und ihre 84-jährige Schwester Lee Jung-si
       
       SOKCHO afp | Nach mehr als dreijähriger Unterbrechung sind die
       Familientreffen zwischen Nord- und Südkorea wieder aufgenommen worden. 82
       ältere Südkoreaner trafen am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) in dem
       nordkoreanischen Feriengebiet Kumgang 180 Angehörige aus Nordkorea, die sie
       seit dem Koreakrieg von 1950 bis 1953 nicht mehr gesehen hatten.
       
       Die meisten Teilnehmer an dem emotionalen Wiedersehen waren über 80 Jahre
       alt, wie das südkoreanische Wiedervereinigungsministerium mitteilte. Nach
       einem gemeinsamen Abendessen am Donnerstagabend sollten am Freitag
       privatere Treffen folgen.
       
       Das Programm zu den Familientreffen, bei denen bislang Tausende Menschen
       kurzzeitig ihre Angehörigen sehen konnten, hatte im Jahr 2000 begonnen.
       2010 wurden die Treffen nach einem nordkoreanischen Artillerieangriff auf
       eine im Grenzgebiet gelegene südkoreanische Insel unterbrochen und erst
       jetzt nach schwierigen Verhandlungen zwischen Pjöngjang und Seoul wieder
       aufgenommen.
       
       Der Korea-Krieg endete mit einem Waffenstillstand, zwischen beiden Ländern
       gibt es aber keinen Friedensvertrag. Bis heute sind direkte Briefwechsel
       oder Telefongespräche nicht möglich.
       
       Viele der älteren Teilnehmer des Treffens ließen sich von jüngeren
       Angehörigen begleiten. Zwei Frauen mussten im Krankenwagen nach Nordkorea
       gebracht werden. Der 81-jährige Kim Dong Bin sorgte sich, ob er seine
       ältere Schwester überhaupt erkennen werde. „Ich glaube, wenn ich ihr
       Gesicht sehe, werde ich glauben, dass ich träume“, sagte er vor der
       Abfahrt. Er sei sich darüber im Klaren, dass ihr erstes Wiedersehen aller
       Voraussicht nach auch das letzte sein werde.
       
       Unter den Teilnehmern waren der südkoreanischen Regierung zufolge auch zwei
       Fischer, die in den 1970er Jahren nach Nordkorea verschleppt worden waren.
       
       Die Zeit für weitere Treffen drängt: Derzeit stehen mehr als 70.000
       Südkoreaner auf einer offiziellen Warteliste. Doch allein im vergangenen
       Jahr starben 3.800 der Wartenden, ohne ihre Angehörigen wiedergesehen zu
       haben.
       
       20 Feb 2014
       
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