# taz.de -- Berlins NPD-Chef Schmidtke: Probleme mit dem Vermieter
> Hoffnung für Schöneweide: Nach dem Henker könnte in Kürze auch der
> Militarialaden des NPD-Chefs verschwinden.
IMG Bild: Denkt über einen Wegzug aus Schöneweide nach: NPD-Landeschef Schmidtke, hier vor Gericht.
Nicht nur in der Nazikneipe „Zum Henker“ in Schöneweide könnte bald das
Licht ausgehen. Auch der benachbarte Militarialaden von NPD-Landeschef
Sebastian Schmidtke könnte schließen. Das jedenfalls hat laut verschiedenen
Teilnehmern am Dienstag ein Polizeibeamter während einer Veranstaltung im
Bezirk Treptow-Köpenick gesagt. Er soll sich auf entsprechende Äußerungen
von Schmidtke selbst gegenüber der Polizei berufen haben. Die Pressestelle
der Polizei wollte dies weder bestätigen noch dementieren.
Schmidtke selbst sprach gegenüber der taz von einer „Überlegung“.
Hintergrund sei, dass sein Vermieter ihn nicht haben wolle. Der hatte ihm
den Mietvertrag wegen arglistiger Täuschung gekündigt, war allerdings vor
gut einem Jahr vor dem Berliner Landgericht unterlegen. Schmidtke: „Darum
überlege ich, einen langfristigen Mietvertrag in einem anderen Bezirk bei
einem einfacheren Vermieter anzunehmen.“ Entschieden sei das aber noch
nicht.
Laut Eigenwerbung verkauft Schmidtke in seinem Laden „alles für den
Aktivisten“, darunter Pfefferspray, Schlagwaffen und Ausrüstungen für
paramilitärische Camps. Die Polizei fand bei einer Razzia auch einen Koffer
mit rechtsradikalen Hetz-CDs. Ein Amtsgericht verurteilte ihn deswegen Ende
letzten Jahres zu acht Monaten Haft auf Bewährung. Der Laden wirft
offensichtlich wenig Gewinn ab: In der Verhandlung hatte Schmidtke erklärt,
zusätzlich Leistungen vom Jobcenter zu beziehen.
Die Nazi-Kneipe „Zum Henker“ hat währenddessen trotz eines Urteils des
Landgerichts vom Freitag weiter geöffnet. Die Polizei war am Wochenende mit
mehreren Fahrzeugen vor der Kneipe präsent, weil sie Ausschreitungen
befürchtet hatte. Es waren jedoch nur wenige Gäste anwesend, sodass die
Polizei die Dauerpräsenz wieder einstellte.
20 Feb 2014
## AUTOREN
DIR Marina Mai
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