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       # taz.de -- Ex-Pussy Riot in Sotschi: Punk für die Heimat
       
       > Zwei ehemalige Aktivistinnen von Pussy Riot wurden in Sotschi
       > festgenommen. Sie wollten dort ein Video mit dem Titel „Putin bringt dir
       > bei, die Heimat zu lieben“ drehen.
       
   IMG Bild: Hier noch fröhlich in Freiheit, sind die beiden Damen schon wieder in Haft.
       
       SOTSCHI dpa/ap/taz | Die russischen Aktivistinnen Nadeschda Tolokonnikowa
       und Maria Aljochina, die ehemals der Punkband Pussy Riot angehörten, sind
       nach eigener Darstellung in Sotschi festgenommen worden. „Wir sitzen in
       einem Polizeiauto. Sie bringen uns zur Polizei im Stadtteil Adler“, sagte
       Aljochina der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag aufgeregt am Telefon.
       
       Den beiden Frauen werde Diebstahl vorgeworfen, sagte der
       Menschenrechtsaktivist Semjon Simonow, der nach eigenen Angaben ebenfalls
       festgenommen wurde. Auch mehrere andere Aktivisten seien von der Polizei in
       Gewahrsam genommen worden.
       
       Simonow teilte mit, dass den insgesamt zehn Aktivisten Diebstahl
       vorgeworfen werde. Der Menschenrechtler hatte vor allem die Ausbeutung von
       Gastarbeitern beim Bau der Olympia-Anlagen kritisiert.
       
       Die Aktivistinnen war in der Stadt der Olympischen Winterspiele am
       Schwarzen Meer, um einen neuen Videoclip zu drehen mit dem Titel „Putin
       bringt Dir bei, die Heimat zu lieben“. Das Ringe-Spektakel gilt als
       Prestigeprojekt des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
       
       „Wir haben keinen Widerstand geleistet. Aber sie sind mit grober Gewalt
       gegen uns vorgegangen. Sie zerrten uns in ein Polizeiauto“, sagte
       Aljochina. Die Festnahmen erfolgten demnach im Stadtzentrum von Sotschi.
       Die Telefone seien ihnen zunächst nicht abgenommen worden.
       
       Aljochina sagte, Tolokonnikowa und sie seien in den vergangenen Tagen in
       Sotschi bereits mehrfach festgenommen worden. „Am 16. wurden wir für sieben
       Stunden festgehalten, und am 17. waren wir zehn Stunden beim
       (Inlandsgeheimdienst) FSB“, sagte sie. Ein namentlich nicht genannter
       Mitarbeiter des Innenministeriums sagte Moskauer Medien zufolge, die Frauen
       hätten „gegen Meldeauflagen verstoßen“.
       
       Die Aktivistinnen meldeten zuerst beim Kurznachrichtendienst Twitter ihre
       Festnahmen. Der Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees (IOC),
       Mark Adams, sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Wir warten auf eine
       offizielle Bestätigung, aber es scheint mir ein Fall für die lokalen
       Behörden zu sein.“
       
       18 Feb 2014
       
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