URI: 
       # taz.de -- Die Wahrheit: Wulff vor Gericht
       
       > Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die
       > Leserschaft an einem Poem über die Sperenzchen eines Gewesenen vor dem
       > Kadi erfreuen.
       
   IMG Bild: Scheinheilig ist immer gut aus der Wäsche gucken.
       
       Politiker vor einem Richter
       
       sind alle wundersam dement.
       
       Verwirrung zeichnet die Gesichter,
       
       wie man’s von Absturzopfern kennt.
       
       Die Causa Wulff zeigt als Exempel,
       
       wie es so zugeht vor Gericht,
       
       wenn im Justiz- und Wahrheitstempel
       
       ein Amtsträger zur Sache spricht.
       
       „Sie hatten mal ein Staatsamt inne?“
       
       „Ach was, Herr Pfarrer, ich heiß Ulf!
       
       Ich bin seit gestern Morgen Finne!“
       
       „Nein“, sagt der Richter, „Sie sind Wulff!“
       
       „Wer? Wulff? Wen Sie nicht alles sehen …“
       
       „Es geht hier ums Oktoberfest.
       
       Herr Wulff, was ist beim Bier geschehen?“
       
       „Das weiß nur Dimap-Infratest!“
       
       „Ich frage nochmals: Gab es Pläne
       
       gemeinsam mit Herrn Groenewold?“
       
       „Was weiß denn ich! Ich bin ja Däne,
       
       verschmähe – huhu – Macht und Gold.“
       
       „Herr Wulff, hier wird nicht rumgewunken!
       
       Sie sind nicht Mittelpunkt der Welt!
       
       Ich frage: Haben Sie getrunken –
       
       auf Glaeseker im Wies’nzelt?“
       
       „Kein Glaeseken, Herr Wirt, ich schwöre!
       
       Ich trinke nicht mal Himbeersaft.
       
       Und wenn ich ’Wies’nzelt‘ schon höre …
       
       Ist Uli Hoeneß jetzt in Haft?“
       
       „Ich darf Sie nochmals höflichst bitten,
       
       Herr Altexbundespräsident!
       
       Gab es in München einen Dritten,
       
       der alles zahlte, den man kennt?“
       
       „Ach, Bundespräsident! Na, Klärchen!
       
       Die hingen bei mir an der Wand.
       
       So Rau und Heuss, die ganzen Pärchen!
       
       Und Scheel war stets mit Schnaps zur Hand!“
       
       13 Feb 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Reinhard Umbach
       
       ## TAGS
       
   DIR Wulff
   DIR Gericht
   DIR Oktoberfest
   DIR Wladimir Putin
   DIR Schach
   DIR Protest
   DIR Valentinstag
   DIR Fahrrad
   DIR SPD
   DIR Schwerpunkt AfD
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Die Wahrheit: Der Traum
       
       Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute erreicht die Leserschaft
       ein Poem über eine traumhafte Männerfreundschaft.
       
   DIR Die Wahrheit: Mal Lette, mal Spanier
       
       Was die Schachwelt im hölzernen Kleinen ist, ist die Außenwelt im Großen:
       Das Nationenhopping wird zum Breitensport.
       
   DIR Die Wahrheit: Welt im Aufruhr
       
       Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die
       Leserschaft an einem Poem über die grassierende globale Wuschigkeit
       erfreuen.
       
   DIR Die Wahrheit: Neun Minuten Trieb
       
       Flirten schwer gemacht: Beim süßlich-scharfen Speed-Dating am Valentinstag
       kommen sowohl Beklemmungen als auch Erinnerungen an Verflossene hoch.
       
   DIR Die Wahrheit: Nächtliche Radler
       
       Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die
       Leserschaft an einem Poem über lichtscheue Zweiradfahrer erfreuen.
       
   DIR Die Wahrheit: Der Retter, Sozis, naht!
       
       Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die
       Leserschaft an einem Poem erfreuen über den Mann, der es noch deichseln
       wird bei der SPD.
       
   DIR Die Wahrheit: Aussitzer und Umfaller
       
       Neue Partei gegründet: Das „Team Strohsack“ verspricht konsequentes
       Nichtstun. Exklusivinterview mit Initator Horst.