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       # taz.de -- Loveparade-Katastrophe von Duisburg: Anklagen wegen fahrlässiger Tötung
       
       > Die Katastrophe bei der Loveparade 2010 war vermeidbar, sagt die
       > Staatsanwaltschaft Duisburg. 10 Verantwortlichen wird jetzt fahrlässige
       > Tötung vorgeworfen.
       
   IMG Bild: Zehn Beschuldigte müssen sich vor Gericht für die Katastrophe in Duisburg verantworten.
       
       DUISBURG dpa | Für die tödliche Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg
       sollen sich sechs Mitarbeiter der Stadt und vier des Veranstalters vor
       Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat sie wegen fahrlässiger
       Tötung und fahrlässiger Körperverletzung angeklagt.
       
       Wie Anklagechef Horst Bien am Mittwoch mitteilte, werden den Angeklagten
       schwere Fehler bei der Planung und Genehmigung der Großveranstaltung im
       Juli 2010 vorgeworfen.
       
       In dem Gedränge wurden damals 21 Menschen totgetrampelt oder erstickt.
       Mindestens 652 wurden den Ermittlungen zufolge verletzt. Bien versicherte
       Opfern und Angehörigen die Anteilnahme seiner Behörde. Schmerz und Trauer
       könnten durch die jetzt vorliegende Anklage nicht gelindert werden, räumte
       er ein.
       
       Bien betonte, Aufgabe der Staatsanwaltschaft sei die Ermittlung
       strafrechtlicher Schuld, nach politischer und moralischer Schuld hätten die
       Strafverfolger nicht gesucht.
       
       Ihren Ermittlungen zufolge entstand das größte und tödliche Gedränge damals
       in einem viel zu schmalen Zugang zur Loveparade. Dort hätten nicht
       genehmigte Einbauten gestanden. Vier Mitarbeitern des Veranstalters
       Lopavent wirft die Anklage vor, sie hätten erkennen müssen, dass das
       Sicherheitssystem versagen und lebensgefährliche Situationen entstehen
       würden.
       
       Den sechs Beschuldigten aus der Stadtverwaltung wird vorgeworfen, die
       Genehmigung trotz erkennbarer Undurchführbarkeit des Konzepts erteilt
       beziehungsweise das Genehmigungsverfahren nicht ausreichend beaufsichtigt
       zu haben.
       
       12 Feb 2014
       
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