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       # taz.de -- Demonstration in Brasilien: Mehrere Verletzte in Rio
       
       > Eine friedliche Demonstration gegen die Erhöhung von Fahrpreisen in Rio
       > de Janeiro ist eskaliert. Ein Kameramann wurde schwer verletzt und liegt
       > im Krankenhaus.
       
   IMG Bild: Wut in Rios Hauptbahnhof.
       
       RIO DE JANEIRO ap | Eine Kundgebung gegen eine Erhöhung der
       Fahrkartenpreise im öffentlichen Nahverkehr ist in Rio de Janeiro
       eskaliert. Mehrere Menschen wurden bei Zusammenstößen zwischen
       Demonstranten und Polizisten verletzt, wie die Behörden mitteilten.
       Schauplatz der Gewalt war der Hauptbahnhof der brasilianischen Metropole,
       wo rund 800 Menschen zunächst friedlich demonstriert hatten.
       
       Die Unruhen begannen, als einige Protestler aus dem sogenannten Schwarzen
       Block über die Drehkreuze ins Bahnhofsinnere sprangen. Polizisten setzten
       Schlagstöcke und Tränengas ein, um sie auseinanderzutreiben. Die
       Demonstranten schleuderten Steine auf die Beamten.
       
       Ein Kameramann wurde schwer verletzt. Santiago Andrade sei entweder von
       einer Blendgranate der Polizei oder einem selbst gebastelten Sprengsatz von
       Demonstranten am Kopf getroffen worden, teilte der Sender Band TV mit. Er
       sei in kritischem Zustand und werde derzeit stationär behandelt.
       
       Der Hauptbahnhof von Rio wurde wegen den Ausschreitungen geschlossen,
       tausende Pendler saßen fest. Einige Passanten bekamen Tränengassalven ab,
       andere fielen in Ohnmacht.
       
       Entzündet hatten sich der Protest an einer ab Samstag greifenden Erhöhung
       der Bustickets um zehn Cent, die Bürgermeister Eduardo Paes vor kurzem
       gebilligt hatte. Aus Sicht des Demonstranten Thais Jarao ging es nicht nur
       um die Fahrpreisanhebung. „Wenn es eine Erhöhung der Ticketpreise gäbe,
       wenn wir gute Gesundheitsversorgung und Bildung hätten, wären nicht so
       viele Leute auf der Straße.“
       
       Seit Sommer 2013 protestieren Regierungskritiker in Brasilien immer wieder
       gegen schlechte öffentliche Dienstleistungen und die hohe Steuerlast. Für
       zusätzlichen Unmut sorgen die milliardenschweren Ausgaben für die
       Austragung der Fußball-WM im Sommer.
       
       7 Feb 2014
       
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