URI: 
       # taz.de -- Undurchsichtige Geldanlage: CDU-Schatzmeister gibt auf
       
       > Der Vorwurf der Steuerhinterziehung kostet Helmut Linssen das Amt. Er
       > beteuert, korrekt gehandelt zu haben. Er hatte keinen versteuerbaren
       > Gewinn erwirtschaftet.
       
   IMG Bild: Wird seinen Job abgeben: Helmut Linssen.
       
       BERLIN rtr | CDU-Bundesschatzmeister Helmut Linssen will als Reaktion auf
       den Vorwurf der Steuerhinterziehung sein Amt niederlegen. „Ich habe mich im
       Interesse der Partei und meiner Familie entschlossen, die Parteivorsitzende
       zu bitten, auf dem kommenden Parteitag im April einen neuen Schatzmeister
       zu wählen“, sagte Linssen der Bild-Zeitung von Freitag laut Vorabbericht.
       
       Der frühere Finanzminister von Nordrhein-Westfalen reagierte damit auf den
       wachsenden Druck in der Affäre um die Anlage von rund 420.000 Euro in den
       Steueroasen Bahamas und Panama. Wie die Zeitung weiter schreibt, traf
       Linssen seine Entscheidung nach einem Telefonat mit Bundeskanzlerin und
       CDU-Chefin Angela Merkel. Die CDU hält Anfang April in Berlin ihren
       Europaparteitag ab.
       
       CDU-Generalsekretär Peter Tauber sagte, die Partei nehme den Rückzug
       Linssens mit Respekt zur Kenntnis, der sich in langjähriger Tätigkeit um
       seine Partei verdient gemacht habe.
       
       Das Magazin Stern hatte berichtete, Linssen habe 1997 bei einer Bank
       829.322 Mark eingezahlt und dies zunächst in einem auf den Bahamas
       registrierten Trust geparkt, der später in Panama residiert habe. Das Konto
       habe er 2004 geschlossen. Gegen ihn sei auch ein Strafverfahren gelaufen,
       das 2012 aber eingestellt worden sei. Linssen habe aufgrund der
       Verjährungsfrist nur seine Zinserträge von 2001 bis 2005 nachweisen müssen.
       In dieser Zeit habe er mit seinem Geld im Ausland aber keinen Gewinn
       gemacht.
       
       Der CDU-Politiker selbst hatte in einer persönlichen Erklärung beteuert, er
       habe keine Steuern hinterzogen. Dies hätten auch Finanzverwaltung und
       Staatsanwaltschaft bestätigt. Bei dem Geld handele es sich um privates
       Vermögen seiner verstorbenen Eltern, „das unsere Familie steuerlich korrekt
       erwirtschaftet hat“.
       
       6 Feb 2014
       
       ## TAGS
       
   DIR CDU
   DIR Geldanlage
   DIR CDU
   DIR Wowereit
   DIR Steuerbetrug
   DIR Steuerhinterziehung
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR CDU-Parteitag wählt Generalsekretär: Internet und Kirchweih
       
       Peter Tauber soll der CDU in der Großen Koalition profilieren. In seiner
       Bewerbungsrede greift er die SPD genauso an wie die türkische Regierung.
       
   DIR Schmitz-Affäre in Berlin: Von der Piste in den Ausschuss
       
       Am Montag soll Klaus Wowereit endlich persönlich Stellung nehmen zu seinem
       Verhalten in der Affäre um die Steuerhinterziehung seines Staatssekretärs.
       
   DIR Streit um Steuerkriminalität: „Jetzt muss Herr Schäuble liefern“
       
       Das Finanzministerium will erstmal lediglich bereits getroffene
       Verabredungen gegen Steuerbetrug umsetzen. Den Sozialdemokraten reicht das
       nicht aus.
       
   DIR Kommentar SPD-Vorstoß Steuerbetrug: Warum heute noch Straffreiheit?
       
       Der Staat hat inzwischen reichlich Möglichkeiten, säumige Steuerzahler
       selbst zu entdecken. Er ist auf freiwillige Selbstanzeigen nicht
       angewiesen.