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       # taz.de -- Bündnis erhebt Einspruch gegen Patent: Keine Paprika für Syngenta
       
       > Bauern- und Umweltorganisationen aus 26 Ländern wollen verhindern, dass
       > der Schweizer Agrarkonzern das Patent auf eine Paprika-Sorte erhält.
       
   IMG Bild: Der Agrarkonzern Syngenta will sie erfunden haben: Paprika
       
       MÜNCHEN afp | Das internationale Bündnis „Keine Patente auf Saatgut“ hat
       gegen ein Paprika-Patent Einspruch erhoben, dass das Europäische Patentamt
       in München dem Schweizer Agrarkonzern Syngenta erteilte. Die Gemüsesorte
       sei keine Erfindung des Konzerns, kritisierte die Organisation: Syngenta
       habe die Insektenresistenz aus einer wilden Paprika in eine kommerzielle
       Sorte nur eingekreuzt.
       
       An dem Einspruch beim Patentamt beteiligten sich 32 Bauern-, Züchter-,
       Umwelt- und Entwicklungsorganisationen aus 26 Ländern. Sie befürchten durch
       solche Patente eine „Privatisierung natürlicher Ressourcen“, schreiben sie
       in einer Mitteilung. Patente auf Pflanzen, die auf konventioneller Züchtung
       beruhen, verstärkten die Konzentration im Saatgutmarkt und seien „ein
       Risiko für unsere Ernährungssicherheit“, erklärte Christoph Then für das
       internationale Bündnis.
       
       Then wies darauf hin, dass das Europäische Parlament bereits im Mai 2012
       eine Resolution verabschiedet habe, in der das EPA auffordert wurde,
       Produkte aus konventioneller Züchtung nicht mehr zu patentieren. Die
       Behörde habe diese Aufforderung bislang aber ignoriert.
       
       In Deutschland ist die Patentierung von Tieren und Pflanzen aus
       konventioneller Züchtung mittlerweile verboten. Die im Juni vergangenen
       Jahres beschlossene Gesetzesänderung ist für das Europäische Patentamt aber
       nicht bindend. Zuletzt hatte eine Tochterfirma des US-Agrarkonzerns
       Monsanto ein Patent auf Brokkoli-Pflanzen erhalten, die einfacher zu ernten
       seien.
       
       3 Feb 2014
       
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