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       # taz.de -- Vor der Wahl in Thailand: Schüsse in Bangkok
       
       > Die Parlamentswahl in Thailand ist umstritten. Als Regierungsgegner ein
       > Wahllokal umstellen, kommt es zu Gewalt. Mehrere Menschen werden
       > verletzt.
       
   IMG Bild: Ein Regierungsgegner geht mit der Waffe in der Hand in Deckung – Bangkok am Samstag.
       
       BANGKOK ap | Vor der mit Sorge erwarteten Parlamentswahl in Thailand am
       Sonntag ist es in der Hauptstadt Bangkok zu Zusammenstößen zwischen
       Anhängern und Gegnern der Regierung von Ministerpräsidentin Yingluck
       Shinawatra gekommen. Mindestens sieben Menschen wurden verletzt, unter
       ihnen auch ein US-Fotograf, wie die Behörden mitteilten.
       
       Die beiden Lager warfen im Bezirk Laksi, im Norden der Stadt, zunächst
       Steine aufeinander, dann feuerten sie aber auch Pistolen und sogar
       Sturmgewehre ab. Bewohner der Gegend flüchteten in Panik.
       
       Zu den Krawallen war es gekommen, nachdem Regierungsgegner, die die Wahl
       verhindern wollen, ein Wahllokal umstellt hatten. Anhänger Yinglucks
       marschierten daraufhin dorthin, um sie zu vertreiben.
       
       Für Sonntag wurde weitere Gewalt befürchtet. Die Demonstranten, die seit
       drei Monaten gegen Yingluck protestieren, hielten bereits bei einer
       Vorauswahl am vergangenen Sonntag mit Blockaden der Urnen Wähler davon ab,
       ihre Stimme abzugeben.
       
       ## Protestbewegung will ungewählten Regierungsrat
       
       Mögliche Unruhen würden vor allem Bangkok treffen, im Rest Thailands wurde
       mit einem weitgehend regulären Wahlverlauf gerechnet. Die Polizei ist
       landesweit mit 100.000 Beamten im Einsatz, das Militär hat für Bangkok
       zusätzlich 5000 Soldaten abkommandiert. Mehr als 47 Millionen Thailänder
       sind bei der vorgezogenen Wahl zur Stimmabgabe berechtigt.
       
       Yingluck hatte die Wahl angesichts der massiven Proteste gegen ihre
       Regierung ausgerufen, um so ihr Mandat abzusichern. Die Protestbewegung
       lehnt die Wahl, bei der sie als chancenlos gilt, ab und will stattdessen
       einen ungewählten Regierungsrat einsetzen, der Reformen und Änderungen am
       Wahlgesetz ausarbeiten soll.
       
       Beobachter gehen davon aus, dass die Wahl kein klares Ergebnis liefern
       wird. Weil die Demonstranten bereits die Registrierung von Kandidaten in
       einigen Wahlkreisen blockiert haben, wird das Parlament nicht genügend
       Abgeordnete haben, um sich zu konstituieren. Dadurch kann Yingluck keine
       Regierung bilden und es droht ein monatelanges politisches Vakuum, während
       Nachwahlen in den Kreisen abgehalten werden, die nicht in der Lage waren zu
       wählen.
       
       Eine solche Situation könnte das Militär zu einem Staatsstreich bewegen,
       aber viele Beobachter glauben eher daran, dass die Gerichte des Landes, die
       gegen Yinglucks Regierung sind, aktiv werden. Die Regierungsgegner prüfen
       bereits Möglichkeiten, das Ergebnis der Wahl zu annullieren.
       
       1 Feb 2014
       
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