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       # taz.de -- Bericht des Wehrbeauftragten: Die Truppe ist überlastet
       
       > Hellmut Königshaus, Wehrbeauftragter der Bundes, sieht dringenden
       > Handlungsbedarf: Für die Soldaten sei die Grenze der Belastbarkeit
       > mittlerweile überschritten.
       
   IMG Bild: Diese Stiefelträger sind unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen.
       
       BERLIN dpa/afp | Der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus hält die Bundeswehr
       durch die Auslandseinsätze und die laufende Strukturreform für überlastet.
       „In vielen Bereichen ist die Grenze der Belastbarkeit erreicht, vielfach
       sogar überschritten“, erklärte er am Dienstag anlässlich der Vorstellung
       seines Jahresberichts in Berlin. „Personalengpässe und ein über die Jahre
       angewachsener Investitionsstau bei der Infrastruktur, der Ausstattung und
       der Bewaffnung der Streitkräfte verlangen schnelle Abhilfe.“
       
       Der Wehrbeauftragte des Bundestags gilt als „Anwalt der Soldaten“ und
       berichtet dem Parlament einmal im Jahr in einem ausführlichen Bericht über
       Missstände in den Streitkräften. 2013 ist die Zahl der Beschwerden aus der
       Truppe gemessen an der Zahl der Soldaten auf den höchsten Stand seit Beginn
       der Erfassung 1959 gestiegen. Auf 1000 Soldaten kamen 28 Beschwerden und
       damit rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr.
       
       Die Initiative von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) für
       eine familienfreundlichere Bundeswehr bezeichnete Königshaus als
       überfälligen Schritt. „Nun bedarf es konkreter Maßnahmen, insbesondere der
       Bereitstellung zusätzlicher Haushaltsmittel für diesen Zweck.“
       
       Zudem äußerte Königshaus Zweifel an der Erreichbarkeit zentraler Ziele der
       Bundeswehrreform. „Es ist fraglich, ob die Bundeswehr wirklich
       einsatzfähiger, nachhaltig finanzierbar und attraktiver wird“, heißt es in
       seinem Bericht. Daher solle die für 2014 ohnehin vorgesehene Evaluierung
       der Neuausrichtung „als Chance genutzt werden, dort Veränderungen
       vorzunehmen, wo gravierende Probleme erkannt werden“.
       
       ## „Systematische Mangelverwaltung“
       
       Als „unbefriedigend“ stufte Königshaus erneut die Personal- und
       Materiallage der Bundeswehr ein. So sei im Bereich der
       Mannschaftsdienstgrade schon heute ein erheblicher Personalmangel
       festzustellen. „Besserung zeichnet sich bisher nicht ab“, stellte der
       Wehrbeauftragte fest. Beim Großgerät des Heeres gebe es „strukturelle
       Defizite“ und „systematische Mangelverwaltung“. Zum Großgerät zählen
       Panzer, Transportfahrzeuge, Hubschrauber, Kampf- und Transportflugzeuge
       sowie Schiffe.
       
       28 Jan 2014
       
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