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       # taz.de -- USA liefern Waffen nach Syrien: Panzerabwehr für die Moderaten
       
       > Die USA fürchten nicht mehr, dass ihre Waffen in die Hände von Islamisten
       > geraten. Und sie fordern Russland auf, dafür zu sorgen, dass Hilfe in die
       > belagerten Städte gelangt.
       
   IMG Bild: Werden demnächst wohl besser ausgestattet sein: Kämpfer der Freien Syrischen Armee am Airport von Aleppo
       
       WASHINGTON/NEW YORK rtr/ap | Die USA liefern nach Informationen aus
       amerikanischen und europäischen Sicherheitskreisen leichte Waffen an
       moderate syrische Rebellen im Süden des Landes. Die Finanzierung der
       Rüstungslieferungen seien vom US-Kongress in geheimen Abstimmungen
       gebilligt worden.
       
       Zu den Waffen, die über Jordanien an nicht-islamistische Rebellen geschickt
       werden, gehören den Informationen zufolge leichte Infanteriewaffen, aber
       auch Panzerabwehr-Raketen. Tragbare Luftabwehr-Raketen, die von der
       Schulter abgefeuert werden können, sollen nicht zu den Lieferungen gehören.
       
       Im vergangenen Jahr hatte der US-Kongress Waffenlieferungen an syrische
       Rebellen noch blockiert. Die Abgeordneten befürchteten, dass die Waffen in
       die Hände islamischer Extremisten geraten könnten. Mittlerweile habe sich
       bei Sicherheitsexperten die Überzeugung durchgesetzt, dass dies nicht
       geschehen werde, verlautete aus Kreisen, die mit den Vorgängen vertraut
       sind.
       
       Der Bürgerkrieg in Syrien steckt in einer Patt-Situation, Weder die Truppen
       von Präsident Baschar al-Assad noch die Rebellen sind in der Lage, ihre
       Gegner entscheidend zu schlagen. Diese Lage könnte nach Einschätzung von
       Experten noch längere Zeit anhalten.
       
       ## Russland verärgert über Holocaust-Hinweis
       
       Russland soll nach dem Willen der USA seinen Einfluss auf die syrische
       Regierung nutzen, um humanitäre Hilfe für die Menschen in den belagerten
       Städten zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang bemühte die US-Botschafterin
       bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, am Montag beim Internationalen
       Holocaust-Gedenktag einen historischen Vergleich, mit dem sie scharfe
       Kritik erntete.
       
       So wie russische Soldaten im Jahr 1945 das Konzentrationslager Auschwitz
       befreit hätten, benötige die Welt nun den russischen Einfluss, damit die
       verzweifelten und hungernden Menschen in der Stadt Homs, den Vororten von
       Damaskus oder anderswo mit Lebensmitteln versorgt werden könnten, sagte
       sie.
       
       „Die Schrecken des Holocausts haben keinen Vergleich, aber die Welt sieht
       sich immer weiter mit Verbrechen konfrontiert, die das Bewusstsein
       erschüttern“, sagte Power weiter. Trotzdem kritisierte die russische
       UN-Vertretung ihren Hinweis auf den Holocaust scharf. „Wir sehen solche
       Vergleiche als völlig unangebracht“, erklärte ein Sprecher.
       
       In dem dreijährigen Konflikt in Syrien sind Schätzungen zufolge mehr als
       130 000 Menschen getötet worden. In Genf verhandeln Vertreter der
       Opposition und Regierung von Präsident Baschar al-Assad derzeit über Wege,
       den Bürgerkrieg beizulegen.
       
       28 Jan 2014
       
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