# taz.de -- Proteste in Frankreich gegen Hollande: „Tage des Zorns“ enden im Knast
> Bei einem Protestmarsch gegen den französischen Präsidenten Hollande
> wurden 250 Teilnehmer festgenommen. Es war zu Ausschreitungen gekommen.
IMG Bild: „Tritt zurück, Hollande“, fordern diese Demonstranten in Paris am Sonntag.
PARIS afp | Bei den Ausschreitungen am Rande einer Demonstration gegen
Frankreichs Präsident François Hollande am Sonntag sind nach neuen Angaben
der Polizei 250 Teilnehmer in Gewahrsam genommen worden. Gegen Ende des
Protestmarschs rechter und rechtsextremer Gruppen hatten am Sonntagabend
mehrere hundert Demonstranten die Sicherheitskräfte mit Flaschen, Steinen
und Eisenstangen attackiert. Diese setzte daraufhin Tränengas ein.
Den festgenommenen Demonstranten wird „Teilnahme an einer bewaffneten
Versammlung“, Angriffe auf die Polizei und Sachbeschädigung vorgeworfen.
Bei den Ausschreitungen wurden zudem 19 Polizisten verletzt, doch musste
keiner von ihnen ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Die Initiatoren des „Tag des Zorns“ sprachen von 160.000 Teilnehmern. Die
Polizei gab die Zahl der Demonstranten mit 17.000 an. Auch ein afp-Reporter
schätzte die Angaben der Organisatoren als zu hoch ein.
Die Demonstranten, unter denen auch katholische Gegner der Homo-Ehe,
Anhänger des umstrittenen Komikers Dieudonné, Nationalisten und EU-Gegner
waren, forderten den Rücktritt des sozialistischen Staatschefs, dem sie
vorwarfen, das Land „in den Abgrund“ zu treiben. Die rechte Opposition
macht Hollande für die schwache Wirtschaft und die hohe Arbeitslosigkeit in
Frankreich verantwortlich. Für zusätzlichen Ärger sorgt die Liebesaffäre
Hollandes mit der Schauspielerin Julie Gayet.
27 Jan 2014
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