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       # taz.de -- Rechtsextremismus in Sachsen: Aufmärsche gegen Flüchtlingsheime
       
       > In Sachsen gab es am Wochenende erneut fremdenfeindliche Aufmärsche gegen
       > Asylbewerberheime. Die Gegendemonstrationen waren kleiner denn je.
       
   IMG Bild: „Dummheit ist ansteckend, Verstand wächst sich kaum zur Epidemie aus“, sagte einst der Satiriker Kazimierz. – Schneeberg im November
       
       CHEMNITZ/SCHNEEBERG/LEIPZIG epd |In Chemnitz, Schneeberg und Borna bei
       Leipzig reagierten linke Gruppen, Kirchen und zivilgesellschaftliche
       Initiativen mit Gegendemonstrationen auf fremdenfeindliche Aufmärsche gegen
       Asylbewerberheime und Flüchtlingsunterkünfte
       
       Den geringsten Protest gab es dabei nach Polizeiangaben im sächsischen
       Schneeberg, wo die rechtsextreme NPD nach mehrwöchiger Pause wieder zu
       einem sogenannten Lichtellauf gegen das örtliche Flüchtlingsheim aufgerufen
       hatte. Dort boten nach Angaben einer Polizeisprecherin am Samstag nur
       vereinzelte Grüppchen den rund 250 rechten Demonstranten Paroli. Eine
       angemeldete Gegenveranstaltung habe es nicht gegeben. Das städtische
       Bündnis „Schneeberg für Menschlichkeit“ hatte sich gegen Protestaktionen
       entschieden.
       
       Rund 150 Teilnehmer zählte die Polizei bei einer weiteren Demonstration am
       Samstag gegen die Erstaufnahmestelle für Asylbewerber in
       Chemnitz-Ebersdorf. Dem von einer rechtslastigen Bürgerinitiative
       organisierten Aufmarsch standen nach Polizeiangaben 150 Teilnehmer des
       "Bündnis Chemnitz Nazifrei" entgegen.
       
       Weitere 200 Menschen beteiligten sich zudem an einer „Menschenkette für
       Menschlichkeit in Chemnitz“. Dazu aufgerufen hatten der Verein Chemnitzer
       Brücke, die Evangelische Allianz sowie verschiedenen Kirchengemeinden.
       
       Proteste mit etwa 200 Teilnehmern gab es am Samstag auch in Borna bei
       Leipzig gegen einen Aufzug von etwa 100 Rechtsextremisten. Eine von der NPD
       gesteuerte Bürgerinitiative mobilisiert dort seit Monaten gegen das
       örtliche Flüchtlingsheim. Der Verein Bon Courage und die Kirchen hatten
       deshalb zu einer Mahnwache und einem Grillfest vor das Asylbewerberheim
       eingeladen.
       
       Die Erzgebirgsstadt Schneeberg war im Spätherbst bundesweit in die
       Schlagzeilen geraten, nachdem dort bis zu 2.000 Menschen gegen Asylbewerber
       demonstriert hatten. An den erst spät einsetzenden Gegendemonstrationen
       beteiligten sich auch Mitglieder der sächsischen Landesregierung. Mit
       Beginn der Adventszeit hatte die NPD die rechten Aufmärsche vorübergehend
       ausgesetzt.
       
       26 Jan 2014
       
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