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       # taz.de -- Protest gegen Militärmusikschau: Blasmusik für den Frieden
       
       > Die "Musikschau der Nationen" in Bremen ist ein Militärkapellen-Treffen.
       > In diesem Jahr protestieren Friedensaktivisten mit einer "Jubeldemo"
       > dagegen.
       
   IMG Bild: Im Marschrhythmus: 2010 war auch das Zentralorchester des Generalstabs der Mongolischen Streitkräfte dabei.
       
       BREMEN taz | Als „gelungenes Beispiel der Völkerverständigung“ bezeichnete
       am Freitag Bremens Bürgermeisterin Karoline Linnert (Die Grünen) die
       „Musikschau der Nationen“. Die findet einmal im Jahr und mittlerweile zum
       50. Mal in Bremen statt. Den TeilnehmerInnen aus 13 Ländern bereitete die
       Bürgermeisterin einen Senatsempfang und gratulierte zum Jubiläum: „1,7
       Millionen Zuschauer in 50 Jahren – das ist eine beeindruckende Bilanz.“
       
       Die Musikschau-ZuschauerInnen bestehen laut Linnert aus einem „treuen
       Stammpublikum“, was nicht weiter verwundert, denn die in der Stadthalle
       dargebotenen Konzerte unterscheiden sich kaum von denen der Vorjahre.
       
       Militärkapellen wie das Erfurter Wehrbereichsmusikkorps III oder die Band
       of the Armed Forces of Malta, Polizeiorchester und Tanzgruppen aus aller
       Welt musizieren und paradieren dort noch bis Sonntagabend, die meist
       uniformierten Gruppen spielen vornehmlich Blasmusik, gern in zackigem
       Marschrhythmus. Der Erlös der Veranstaltung wird der Versöhnungs- und
       Friedensarbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
       gespendet.
       
       Was für Linnert Völkerverständigung bedeutet, ist für Bernhard Stoevesandts
       Aktionsgruppe „Nixmusikschau“ purer Militarismus – und deshalb ruft sie am
       Samstag um 11 Uhr zur einer Kundgebung gegen die Veranstaltung auf dem
       Bremer Marktplatz auf.
       
       Unter dem Motto „Flöten! Tröten! Töten! Gib Krieg eine Chance!“ wollen die
       AktivistInnen „ein Zeichen setzen für mehr Krieg nach Innen und Außen“, und
       zwar mit einer „kraftvollen Jubeldemo“. Die, so heißt es in deren Aufruf,
       sei aber ungeeignet für „Hasspazifisten“, dafür umso mehr für jene
       Menschen, die der Meinung seien: „Hör mir uff mit Humanität, so richtig
       geil werd ich nur bei Flecktarn.“
       
       24 Jan 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Simone Schnase
       
       ## TAGS
       
   DIR Bremen
   DIR Gegendemonstration
       
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