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       # taz.de -- Der Wochenendkrimi: Letzte Chance, vertan
       
       > Auch der dritte Fall für die saarländischen Tatortermittler macht's dem
       > Zuschauer nicht leicht. Im Zentrum stehen Pädophilievorwürfe und
       > Teenie-Torheiten.
       
   IMG Bild: Hauptkommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) arbeitet an seinem dritten Fall.
       
       Ach, ach, ach. Mit dem neuen saarländischen „Tatort“-Kommissar und seinem
       Team ist es ein bisschen wie mit der Ex-Familien-und-Frauenministerin
       Kristina Schröder: Sie nerven ungemein, man möchte nonstop brüllen „Hört
       auf, bitte! Nicht schon wieder!“, aber man gibt ihnen noch eine Chance,
       eine allerallerletzte. Dieses Mal, hach, ja dieses Mal könnten sie es ja
       richtig machen.
       
       Dabei ist Hauptkommissar Stellbrink (Devid Striesow) ja erst vor einem Jahr
       zum Dienst angetreten, der Fall „Adams Alptraum“ (Regie, wie immer: Hannu
       Salonen) ist sein dritter. Ein engagierter Jugendschwimmtrainer wird in
       einer Saarbrücker Seitengasse aus dem Nichts von einer Horde schwarz
       Vermummter überfallen und so zu Mus geprügelt, dass er im Koma landet.
       
       Obacht, diese Aktion geht nun als „Flashmob“ in die Folge ein, natürlich
       nicht, ohne dass einer noch mal laut für die Zuschauer vom Smartphone
       abliest, was dieses Dings, na, so ein Flashmob eigentlich ist.
       
       Die Typen sind über alle Berge, keiner weiß, wer’s war, da hält Stellbrink,
       Vespahelm in der Hand, inne und sagt: „Das ist eine harte Nuss, die wir
       knacken müssen.“ Neben Striesow, der leider nur stocksteife Worte in den
       Mund gelegt bekommt (Buch: Lars Montag, Dirk Kämper), ist der Rest der
       Darsteller eh nur Komparserie. Daher lassen wir die hier mal weg und sagen
       nur: Stimmt, es bleibt, anders als in den bisherigen Folgen, bis zuletzt
       unklar, wer und was hinter diesem ominösen Flashmob-Überfall steckt. Eine
       Gemengelage aus Arm gegen Reich, neue gegen alte Familie,
       Pädophilievorwürfen und Teenie-Torheiten.
       
       Aber es reicht auch, erst fünf Minuten vor Schluss wieder einzuschalten.
       Denn dann erklären die Kommissare, die Staatsanwältin und der Spusi-Typ im
       Superduper-Hightech-Raum für den Rest der Sendezeit noch mal gaaaanz genau,
       was eigentlich passiert ist. Und eine größere Bankrotterklärung gibt es
       wohl kaum.
       
       26 Jan 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anne Haeming
       
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