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       # taz.de -- Fernsehen in Venezuela: Telenovelas sind aller Laster Anfang
       
       > Schuld an der hohen Kriminalitätsrate in Venezuela sind laut Präsident
       > Nicolás Maduro TV-Seifenopern. Die Regierung könnte deshalb das Programm
       > zensieren.
       
   IMG Bild: Ist solch kreativer Protest bald auch für den Erhalt von Telenovelas nötig?
       
       CARACAS ap | Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat im Kampf gegen
       die hohe Kriminalitätsrate in seinem Land einen neuen Feind ausgemacht:
       Telenovelas. Die TV-Seifenopern verbreiteten unter jungen Leuten
       „Anti-Werte“, indem sie Gewalt, Waffen und Drogen verherrlichten,
       kritisierte Maduro. Erst im vergangenen Jahr war der der Staatschef gegen
       gewalttätige Videospiele und den Hollywoodfilm „Spiderman“ zu Felde
       gezogen.
       
       Am späten Montagabend traf sein Vizepräsident Jorge Arreaza mit Vertretern
       der Sendeanstalten zusammen, um das Programm zur Hauptsendezeit unter die
       Lupe zu nehmen. Dabei warnte er, dass die TV-Macher gegen ein Gesetz von
       2004 verstoßen könnten, das „sozial verantwortungsbewusste“ Sendungen
       vorschreibt. Die beiden Seiten wollen sich in einer Woche noch einmal
       zusammenzusetzen, um ein Rahmenabkommen zu diesen Verpflichtungen
       auszuarbeiten.
       
       Unklar ist jedoch, ob die Regierung nun einschränkend ins TV-Programm
       eingreifen oder den in Lateinamerika äußerst beliebten Telenovelas
       schärfere Regeln auferlegen will.
       
       Experten glauben allerdings nicht, dass auf diesem Wege der hohen Mordrate
       in Venezuela beizukommen ist. Das Ganze sei nur eine Vernebelungstaktik,
       die von den wahren Ursachen von Gewalt und Verbrechen ablenken solle,
       kritisierte etwa Roberto Briceno Leon von der venezolanischen
       Beobachtungsstelle für Gewalt.
       
       Aus Sicht anderer Beobachter könnte Maduros Kampagne letztlich auch dem
       Ziel dienen, regierungskritische Töne der Medien weiter zu dämpfen.
       
       21 Jan 2014
       
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