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       # taz.de -- Erneuerbare Energien: Grüne wollen mitregieren
       
       > Sigmar Gabriel legt bald Eckpunkte für eine Reform des
       > Erneuerbare-Energien-Gesetzes vor. Die Grünen raten zu einem Konsens.
       
   IMG Bild: Eine geringere Vergütung für Windkraftanlagen soll einer der Vorschläge sein
       
       BERLIN taz | Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) will schon zur
       Kabinettsklausur in der nächsten Woche die ersten Eckpunkte für eine Reform
       des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vorlegen.
       
       Nach Informationen aus Ministeriumskreisen werden sich diese eng am
       Koalitionsvertrag orientieren und sowohl eine geringere Vergütung für
       Windkraftanlagen als auch Einschränkungen bei den Ausnahmen für die
       Industrie vorsehen. Daraus soll dann ein Gesetzentwurf entstehen, der im
       April vom Kabinett und im Juni vom Bundestag beschlossen werden könnte.
       
       Die Grünen sind Gabriel zuvorgekommen: Sie stellten bereits am Freitag ein
       Konzept von Bundestagsfraktion und Landesministern zum EEG vor, das sich
       deutlich von den Koalitionsplänen unterscheidet. Während Union und SPD eine
       Obergrenze für Ökostromanlagen planen und die erneuerbaren Energien dadurch
       bis 2025 nur auf 40 bis 45 Prozent am Stromverbrauch kommen sollen, lehnen
       die Grünen einen Deckel ab und wollen den Ökostrom-Anteil schon bis zum
       Jahr 2020 auf 50 Prozent verdoppeln.
       
       Anders als die große Koalition wollen die Grünen Windkraft-Anlagen
       weiterhin auch an weniger windreichen Standorten im Binnenland fördern. Bei
       den Industrieausnahmen fordert die Partei weitreichende Beschränkungen: Von
       6 Milliarden Euro Subventionen sollen nur 2 Milliarden bestehen bleiben,
       sagte Parteichefin Simone Peter. Dadurch könnte die EEG-Umlage um 1 Cent
       sinken und spätere Steigerungen somit abgemildert werden.
       
       Trotz der deutlichen Unterschiede hofft die Partei, bei Union und SPD Gehör
       zu finden. „Wir machen ein Angebot an die Regierung“, sagte
       NRW-Umweltminister Johannes Remmel. „Sie ist gut beraten, bei diesem Thema
       größtmöglichen Konsens zu suchen.“ Wirklich blockieren können die Grünen
       die Regierung aber kaum. Das EEG ist im Bundesrat nicht
       zustimmungspflichtig. Lediglich bei einigen Teilen wie den Ausnahmen für
       die Industrie haben die Länder laut Remmel ein Mitspracherecht.
       
       17 Jan 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Malte Kreutzfeldt
       
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