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       # taz.de -- Personalien bei Umweltbehörden: Ökojobwunder für SPD-Minister
       
       > Die Chefposten mehrerer Umweltbehörden sind derzeit vakant. Auch ein
       > neues „Bundesamt für Energie“ könnte es bald geben.
       
   IMG Bild: Hier, ich entscheide: Barbara Hendricks hat freie Hand bei der Besetzung wichtiger Posten.
       
       BERLIN taz | Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat freie Hand,
       wichtige Felder der Umweltpolitik personell und inhaltlich neu festzulegen.
       Für gleich drei wichtige Bundesbehörden in ihrer Zuständigkeit werden
       demnächst neue Chefs bestimmt.
       
       Neben dem bekannten und einflussreichen Umweltbundesamt (UBA) laufen auch
       für das neue „Bundesamt für kerntechnische Entsorgung“ und das Bundesamt
       für Bauwesen und Raumordnung (BBR) demnächst Vorstellungsgespräche für die
       jeweiligen Chefposten.
       
       Im Wirtschafts- und Energieministerium von Sigmar Gabriel (SPD) wird nach
       taz-Informationen darüber diskutiert, ein neues „Bundesamt für Energie“ aus
       der Taufe zu heben. Konkrete Pläne dazu dementierte Gabriels Sprecher
       Tobias Dünow auf Nachfrage allerdings.
       
       Im Umweltministerium sucht man vor allem nach einem neuen UBA-Chef. Dessen
       bisheriger Präsident Jochen Flasbarth ist als beamteter Staatssekretär ins
       Umweltministerium gewechselt. Er wird jetzt dabei helfen, seine
       Nachfolgerin oder seinen Nachfolger zu bestimmen, der die Behörde mit ihren
       1.500 Mitarbeitern und ihrer breiten Expertise von Klimaschutz bis
       Abfallrecht führt.
       
       Zu besetzen ist auch der Posten eines Präsidenten und zweier Vizes beim neu
       zu schaffenden Bundesamt für kerntechnische Entsorgung, das die Suche nach
       einem atomaren Endlager leiten soll. Die Behörde wird in Konkurrenz zum
       Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) arbeiten und Kriterien für ein Endlager
       bis 2027 suchen – eine Aufgabe, die viel politisches Geschick erfordert.
       
       ## Schlüsselstelle für Energiewende
       
       Ab März 2014 braucht Hendricks dann auch eine neue Führungsperson für das
       Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR). Dessen Präsidentin Rita
       Ruoff-Breuer geht in Pension. Das BBR betreut die wichtigsten Bundesbauten
       wie den Neubau des BND in Berlin und berät die Regierung bei Fragen von
       Raumordnung und Städtebau. Das Amt ist durch den neuen Zuschnitt des
       Umweltministeriums aus dem Bauministerium zu Hendricks gekommen und gilt
       ebenfalls als eine der Schlüsselstellen für die Energiewende – denn die
       Sparpotenziale in Gebäuden sind enorm.
       
       Über eine eigene Behörde für die Energiewende diskutieren die Beamten von
       Umwelt- und Wirtschaftsministerium ebenfalls. Ein Bundesamt für Energie
       sollte nach diesen Überlegungen die Umsetzung der Energiepolitik
       koordinieren und voranbringen.
       
       Eine solche Bundesbehörde könnte von der Bundesnetzagentur teilweise
       Aufgaben und Personal übernehmen, Szenarien erstellen, rechtliche Aspekte
       prüfen und den Kontakt zur EU halten. Vor allem könnte sie die diversen
       Akteure von Bundesministerien, Ländern, Unternehmen und
       Forschungseinrichtungen an einen Tisch und unter einen Hut bringen. Doch
       für den Ministeriumssprecher sind das alles Träume: „Wir wissen hier nichts
       von solchen Plänen.“
       
       16 Jan 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Bernhard Pötter
       
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