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       # taz.de -- Energienetz Hamburg: Volk bekommt Netze zurück
       
       > Die Stadt Hamburg und Vattenfall einigen sich über Rückkauf von Strom-
       > und Fernwärmeleitungen. Aber der Preis ist noch unklar.
       
   IMG Bild: Wieder in der Hand der Stadt: Die Stromnetze in Hamburg
       
       HAMBURG taz | Hamburg wird die Versorgungsnetze für Strom und Fernwärme zu
       100 Prozent rekommunalisieren. Darauf haben sich nach taz-Informationen die
       Stadt und der Energiekonzern Vattenfall geeinigt. Details sollen am
       Donnerstag bekanntgegeben werden.
       
       Diese Einigung bedeutet, dass die Netze, wie im Volksentscheid am 22.
       September beschlossen, vollständig in die öffentliche Hand zurückkehren.
       Damit verbunden wäre auch, dass Vattenfall sich nicht erneut um die
       Konzession für den Netzbetrieb bewirbt. Diese Frist zur
       „Interessenbekundung“ bei der Hamburger Umweltbehörde endete am Mittwoch.
       Die Behörde will Anfang Februar über die eingegangenen Angebote
       informieren.
       
       Bekannt ist, dass sich neben der Stadt auch der Gasversorger Eon Hanse und
       die Stromgenossenschaft Energienetz Hamburg gemeinsam mit dem
       niederländischen Kommunalversorger Alliander um den Betrieb des Stromnetzes
       beworben haben. Die Umweltbehörde muss die Konzession in einem fairen und
       diskriminierungsfreien Verfahren vergeben und darf die städtische
       Gesellschaft nicht bevorzugen.
       
       Die Stadt und Vattenfall hingegen sind sich darüber einig, Strom- und
       Fernwärmeleitungen in einer Paketlösung zu übertragen. Ob der geplante
       Neubau eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks im schleswig-holsteinischen
       Wedel realisiert oder das Kohlekraftwerk Moorburg eine
       Fernwärmeauskoppelung erhält, wäre dann Sache des neuen Betreibers: der
       Stadt Hamburg.
       
       Keine Einigung wurde über den Kaufpreis erzielt. Vattenfall hätte dem
       Vernehmen nach gern zwei Milliarden Euro, der Senat bot 1,5 Milliarden.
       Damit wird der Preis erst nachträglich zusammen mit Gutachtern und der
       Bundesnetzagentur ermittelt werden.
       
       15 Jan 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Sven-Michael Veit
       
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