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       # taz.de -- Dennis Rodman in Nordkorea: Dribbeln mit dem Diktator
       
       > US-Basketball-Punk Dennis Rodman wirft Körbe für Nordkoreas Machthaber.
       > Dafür hagelt es Kritik von allen Seiten. Er selbst hält das nicht für
       > verwerflich.
       
   IMG Bild: Dennis Rodman verneigt sich nicht nur vor Sportlerkollegen aus Nordkorea, wie hier vor Ri Myung Hun.
       
       PJÖNGJANG/BERLIN dpa | Basketball-Exzentriker Dennis Rodman hat sein
       Geburtstagsspiel für Nordkoreas Diktator Kim Jong Un als „große Idee für
       die Welt“ vehement verteidigt. Kritik an seiner „Basketball-Diplomatie“
       ließ der ehemalige NBA-Profi nicht zu. „Ich scheiß drauf, was Sie denken“,
       herrschte Rodman einen CNN-Reporter an. Kim sei sein Freund, betonte der
       Amerikaner.
       
       Ein Team ehemaliger NBA-Profis soll am (heutigen) Mittwoch in Pjöngjang
       gegen ein nordkoreanisches Team spielen. Im Februar 2013 hatte Kim Rodman
       das erste Mal empfangen.
       
       Kritik an der Reise und den mitgeflogenen Spielern kam nun auch von
       NBA-Comissioner David Stern. Die Spieler hätten sich „vom Geld blenden
       lassen“, sagte er CNN. Die Reise sei nicht mit der nordamerikanischen
       Profiliga NBA abgesprochen gewesen, so Stern. Er betonte, dass es sich um
       ehemalige NBA-Spieler handle. „Wir haben das nicht abgesegnet... Wir würden
       so etwas nicht ohne Absprache mit dem US-Außenministerium tun.“ Nordkorea
       sei ein gefährliches Land.
       
       Es sei wohl möglich, durch das Spiel Erkenntnisse über Kim und seinen
       engsten Kreis zu gewinnen, fügte Stern hinzu, aber: „Ich glaube, es gab
       bessere Wege dafür.“
       
       Der mitgereiste Spieler Charles D. Smith betonte, die Gruppe sei wegen des
       Sports nach Nordkorea gereist: „Wir sind keine Botschafter.“ Politik habe
       damit nichts zu tun. „Wir spielen Basketball.“ Die Spieler seien von den
       negativen Reaktionen überrascht gewesen, sagte Smith.
       
       Für Unmut sorgten auch Rodmans Äußerungen über Kenneth Bae, einen in
       Nordkorea inhaftierten US-Bürger. Bae wurde im vergangenen Jahr zu 15
       Jahren Lagerhaft verurteilt. In dem CNN-Interview deutete Rodman an, Bae
       habe etwas Falsches getan. Die Familie des Häftlings zeigte sich entsetzt.
       „Das ist kein Spiel, es geht um das Leben eines Menschen“, sagte seine
       Schwester Terri Chung.
       
       „Ich halte ihn für einen Idioten“, sagte US-Senator John McCain über
       Rodman. Der Basketballspieler verstehe nicht, dass er einem „sehr brutalen,
       skrupellosen jungen Mann“ zu Propaganda verhelfe.
       
       8 Jan 2014
       
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