URI: 
       # taz.de -- CSU zu Zuwanderung: Nein, nein, kein Rechtspopulismus
       
       > „Wer betrügt, der fliegt.“ So steht es nun tatsächlich in einem von allen
       > CSU-Abgeordneten abgesegneten Papier. Kritik weist die
       > Landesgruppenchefin zurück.
       
   IMG Bild: Hübsch machen sie es sich in Wildbad Kreuth.
       
       KREUTH dpa | Die CSU-Bundestagsabgeordneten haben ihr umstrittenes Papier
       zum Thema Zuwanderung beschlossen. Der Entwurf sei ohne Änderungen
       einstimmig angenommen worden, teilte CSU-Landesgruppenchefin Gerda
       Hasselfeldt am Dienstagabend am Rande der Klausur im oberbayerischen
       Wildbad Kreuth mit.
       
       Darin heißt es: „Keine Armutsmigration in die Kommunen begünstigen: Wir
       stehen zur Freizügigkeit in der EU. Eine Zuwanderung in unsere sozialen
       Sicherungssysteme lehnen wir jedoch ab. (...) Armutszuwanderung gefährdet
       nicht nur die Akzeptanz der Freizügigkeit bei den Bürgern, sondern bringt
       auch Kommunen an die Grenzen ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit.“
       
       Bei nachweislichem Sozialleistungsbetrug müssten die Verursacher nicht nur
       ausgewiesen, sondern ihnen auch die Wiedereinreise verwehrt werden, fordert
       die CSU. Der umstrittenste Satz in dem Papier lautet: „Wer betrügt, der
       fliegt.“ Nach Ansicht der CSU kommen viele gering qualifizierte Migranten
       nach Deutschland, die kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt hätten, aber
       Sozialleistungen in Anspruch nehmen wollten.
       
       Den Vorwurf, Rechtspopulisten zu betreiben, wies Hasselfeldt scharf zurück.
       „Ich habe überhaupt keine Veranlassung, mir einen solchen Hut aufzusetzen“,
       sagte sie in Kreuth. Die CSU reagiere nur auf Hilferufe aus Städten und
       Kommunen, darunter auch aus der SPD.
       
       Der neue Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) warf Bulgarien und Rumänien
       unterdessen vor, bei der wirtschaftlichen Entwicklung im eigenen Land
       versagt zu haben. „Die EU hilft über ihre Sozial-, Regional- und
       Strukturfonds diesen Ländern, im eigenen Land Perspektiven und neue
       Arbeitsplätze zu schaffen, damit es nicht zur Binnenwanderung in
       Sozialsysteme kommt. Nach meiner Kenntnis haben die Regierungen von
       Bulgarien und Rumänien an dieser Stelle relativ klar versagt“, sagte Müller
       der Schwäbischen Zeitung (Mittwoch). Es sei nicht nachvollziehbar, warum
       die Regierungen in Bulgarien und Rumänien im eigenen Land zur Problemlösung
       nicht tätig werden.
       
       8 Jan 2014
       
       ## TAGS
       
   DIR CSU
   DIR Populismus
   DIR Zuwanderung
   DIR Bulgarien
   DIR Rumänien
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR Armutsmigration
   DIR Zuwanderung
   DIR Arbeitsmarkt
   DIR EU-Freizügigkeit
   DIR Zuwanderung
   DIR CSU
   DIR Roma
   DIR Zuwanderung
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Debatte Armutszuwanderung: Über alles, überschätzt
       
       Deutschland ist schön, die Löhne sind hoch und die Sozialleistungen
       unübertroffen. So stellen die Deutschen ihr Land gerne dar. Stimmt aber
       nicht.
       
   DIR Gesetze gegen Armutszuwanderung: Wer keinen Job findet, soll gehen
       
       Die Bundesregierung will Einwanderung von EU-Bürgern ins Sozialsysten
       verhindern – mit Aufenthaltsbefristungen und Wiedereinreisesperren für
       Betrüger.
       
   DIR Zuwanderung und Arbeitsmarkt: Immigranten retten Deutschland
       
       Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft ist die
       Zuwanderung für Staat und Wirtschaft von Vorteil. Immigranten würden die
       Sozialsysteme mitfinanzieren.
       
   DIR Streit um Zuwanderung: CSU greift EU-Kommission an
       
       Die Bundesregierung hält an ihrer Position fest, arbeitslose Zuwanderer in
       bestimmten Fällen von Hartz-IV-Leistungen auszuschließen.
       
   DIR Freizügigkeit in Europa: Gremium prüft Armutsmigration
       
       Die CSU hat mit ihrem Gehetze gegen Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien
       eine heiße Debatte angestoßen. Ein Ausschuss von Staatssekretären geht dem
       nun nach.
       
   DIR Streit über Zuwanderung: FDP-Chef Lindner für Rückführung
       
       Das EU-Recht lasse zu, dass nicht integrierbare Zuwanderer zurückgeschickt
       werden, sagt FDP-Chef Christian Lindner. Diese Möglichkeit müsse genutzt
       werden.
       
   DIR CSU hetzt gegen Einwanderer: Stänkern wie ein Halbstarker
       
       Die CSU versucht ihren Machtverlust mit Ressentiments gegen Migranten zu
       kompensieren. Doch ihr Ton ist auch für bayerische Verhältnisse harsch.
       
   DIR Kommentar CSU-Kampagne: Feindbild Roma
       
       Einwanderer sind keine potenzielle Gefahr, sondern ein Gewinn für den
       deutschen Wohlstand. Die CSU-Kampagne vergiftet das Klima.
       
   DIR Arbeitnehmerfreizügigkeit in Europa: Duisburg macht Schule
       
       2013 ist die Zahl der rumänischen und bulgarischen Zuwanderer in Duisburg
       enorm gestiegen. Die klamme Stadt bemüht sich um ihre Integration.