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       # taz.de -- CSU streitet um Energiewende: Aigner wehrt sich gegen Seehofer
       
       > Die bayrische Wirtschaftsministerin (CSU) weist die Kritik ihres
       > Parteichefs zurück. Sie hatte ein Energiekonzept vorgelegt, um die
       > Stromkosten für Verbraucher zu deckeln.
       
   IMG Bild: „Die Energiewende auf Pump finanzieren? Da piept's wohl.“ Seehofer und Aigner.
       
       MÜNCHEN afp/dpa | Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hat ihr
       Energiekonzept gegen die Kritik von Regierungs- und Parteichef Horst
       Seehofer (CSU) verteidigt. „Es reicht nicht, immer nur Nein zu sagen. Man
       muss mal ernsthaft darüber reden“, [1][forderte sie am Dienstag in der
       Süddeutschen Zeitung].
       
       Aigner hatte einen Plan vorgelegt, wonach Stromkunden nur noch einen
       Festbetrag für erneuerbare Energien leisten sollen, die restlichen Kosten
       der Energiewende sollen über einen Fonds per Kredit finanziert werden.
       Hintergrund sind die steigenden Stromkosten für die Verbraucher durch die
       Kosten für die Förderung erneuerbarer Energien.
       
       Seehofer war auf Distanz zu Aigners Idee gegangen und hatte in einem
       Interview gesagt: „Wir dürfen den künftigen Generationen nicht die
       Energiekosten von heute zusätzlich aufbürden. Das wäre keine nachhaltige
       Politik.“ Aigners Konzept soll am Dienstag auch Thema der Sitzung des
       bayerischen Kabinetts sein. Seehofers CSU-Winterklausur in Wildbad Kreuth
       werde deshalb wohl erst am Mittwoch sein, bestätigte ein Sprecher auf
       Anfrage.
       
       Aigner sagte der Süddeutschen, der Fonds mache nur Sinn, wenn man ihn mit
       einer großen Reform des Ökostrom-Fördergesetzes EEG verbinde. Das habe sie
       auch vor. Mit Seehofer habe sie ihren Vorschlag zuvor nicht beraten. „Mir
       geht es um die Verbraucher und den Erhalt der Arbeitsplätze“, sagte Aigner.
       Seehofers Vorwurf, dass ihre Politik nicht nachhaltig sei, wies sie zurück.
       „Wenn man Arbeitsplätze vernichtet, kostet uns das auch viel Geld“, sagte
       die Ministerin.
       
       CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt rief dazu auf, Aigners Vorschlag
       „vorurteilsfrei“ zu prüfen. Das Konzept verdiene es, diskutiert zu werden,
       sagte sie im ZDF-Morgenmagazin. Es gebe Vor- und Nachteile, die abzuwägen
       seien. „Bei so einer schwierigen Angelegenheit wie der Energiepolitik muss
       man eben auch über alle möglichen Alternativen ganz gründlich nachdenken.
       Und das wird heute im bayerischen Kabinett ja geschehen“, sagte sie. Die
       CSU-Landesgruppe trifft sich ab Dienstag zu ihrer traditionellen Klausur in
       Wildbad Kreuth.
       
       7 Jan 2014
       
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