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       # taz.de -- Abstimmung in Tunesien: Morddrohungen gegen linken Politiker
       
       > Der tunesische Abgeordnete Mongi Rahouni wurde von einem islamistischen
       > Politiker als „Feind des Islams“ bezeichnet. Dann erhielt er
       > Morddrohungen.
       
   IMG Bild: Mongi Rahouni ist einer von 217 Mitgliedern der verfassungsgebenden Versammlung in Tunesien.
       
       TUNESIEN ap | Wegen Todesdrohungen gegen einen linken Abgeordneten sind die
       Abstimmung über die Verfassung und die Vorbereitungen der Neuwahl in
       Tunesien zeitweilig unterbrochen worden. Die Bestimmung der neunköpfigen
       Wahlkommission wurde auf (den heutigen) Montag verschoben.
       
       Am Sonntag hatte die Aufregung über Todesdrohungen gegen den Abgeordneten
       Mongi Rahouni die Beratung der verfassungsgebenden Versammlung gestört. Das
       Gremium wich von seinem ursprünglichen Plan ab und verabschiedete zunächst
       einen Artikel, der es zum Verbrechen macht, jemanden des Abfalls vom
       Glauben zu beschuldigen.
       
       Rahouni war zuvor von einem islamistischen Abgeordneten als „Feind des
       Islams“ bezeichnet worden. Anschließend erhielt er Morddrohungen. Im gerade
       abgelaufenen Jahr waren zwei linksgerichtete Oppositionspolitiker von
       islamistischen Extremisten ermordet worden.
       
       Die 217 Mitglieder der Versammlung stimmen seit vergangener Woche über die
       neue Verfassung ab. Dabei muss jeder einzelne der 150 Artikel des Dokuments
       gebilligt werden. Anschließend muss das gesamte Schriftwerk eine
       Zweidrittelmehrheit finden. Es wird erwartet, dass das Votum bis 14. Januar
       abgeschlossen wird. Nächster Schritt ist ein Referendum darüber.
       
       6 Jan 2014
       
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