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       # taz.de -- Moskau stellt Greenpeace-Verfahren ein: „Arctic-Sunrise“-Crew kann ausreisen
       
       > Die russische Justiz hat die Verfahren gegen die Greenpeacemitglieder
       > fallen gelassen. Die Besatzung der „Arctic Sunrise“ kann nach Hause
       > fahren.
       
   IMG Bild: „Victory“: Greenpeace-Aktivist Miguel Hernan Perez Orsi nach der Einstellung des Verfahrens.
       
       MOSKAU afp/dpa | Nach einer vom Parlament beschlossenen Amnestie hat die
       russische Justiz das Verfahren gegen fast alle Greenpeace-Aktivisten
       eingestellt, die im September wegen einer Protestaktion in der Arktis
       festgenommen worden waren. Wie die Umweltschutzorganisation mitteilte,
       wurden 25 angeklagte Ausländer am Mittwoch darüber informiert, dass die
       Anklagen gegen sie fallengelassen worden seien.
       
       Einige Ausländer, die keine Visa benötigen, konnten damit sofort das Land
       verlassen. Zudem reichten mehr als 20 Männer und Frauen bei der
       Migrationsbehörde Anträge auf ein Ausreisevisum ein, wie die Agentur
       Interfax am Donnerstag meldete. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie
       Neujahr daheim bei ihren Familien verbringen können“, sagte Iwan Wolkow von
       Greenpeace-Russland.
       
       Von der Amestie profitierten damit bis Mittwoch 29 der 30
       Besatzungsmitglieder des Greenpeace-Schiffs „Arctic Sunrise“, die nach
       einer Protestaktion gegen die Ölbohrungen des russischen Energiekonzerns
       Gazprom in der Barentssee im September festgenommen worden waren. Nur das
       Verfahren gegen den Italiener Cristian d'Alessandro wurde nach
       Greenpeace-Angaben am Mittwoch zunächst nicht formell eingestellt. Die
       Behörden konnten demnach keinen Dolmetscher für ihn auftreiben. Er soll nun
       am Donnerstag erneut bei den Justizbehörden vorstellig werden.
       
       Am Dienstag war bereits die Anklage gegen den Briten Anthony Perrett
       fallengelassen worden. Auch die vier russischen Greenpeace-Aktivisten haben
       von der Amnestie profitiert. Die 30 Aktivisten, darunter insgesamt 26
       Ausländer und vier Russen, waren zunächst wegen Piraterie angeklagt worden,
       später wurde dies in den Vorwurf des Rowdytums abgeschwächt. Ihnen drohten
       lange Haftstrafen. Sie waren auf Kaution freigelassen worden, durften
       jedoch nicht das Land verlassen.
       
       Am 18. Dezember verabschiedete das russische Parlament jedoch ein
       Amnestiegesetz, das landesweit bis zu 25.000 Häftlingen zugute kommen
       könnte. Am Montag waren in diesem Zusammenhang bereits die beiden noch
       inhaftierten Musikerinnen der Punkband Pussy Riot, Maria Alechina und
       Nadeschda Tolokonnikowa, freigelassen worden. Da das Gesetz nicht nur für
       verurteilte Straftäter, sondern in bestimmten Fällen auch für Angeklagte
       gilt, kommt es auch den Greenpeace-Aktivisten zugute.
       
       26 Dec 2013
       
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