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       # taz.de -- Snowden über seine Enthüllungen: „Ich habe bereits gewonnen“
       
       > Der ehemalige NSA-Mitarbeiter Edward Snowden sieht seine Aufgabe als
       > erfüllt an. In einem Interview mit der „Washington Post“ spricht er über
       > seine Beweggründe.
       
   IMG Bild: Findet sich nicht illoyal: Edward Snowden.
       
       WASHINGTON dpa | Ein halbes Jahr nach den ersten Geheimdienst-Enthüllungen
       hat Edward Snowden ein positives Fazit gezogen. Er persönlich sehe seine
       Aufgabe als erledigt an, sagte er der US-Zeitung Washington Post in einem
       in der Nacht auf Dienstag [1][online veröffentlichten Interview]. „Ich habe
       bereits gewonnen.“
       
       Nachdem die Journalisten ihre Arbeit aufgenommen hätten, sei alles, was er
       vorgehabt habe, bestätigt worden. Denn er habe nicht die Gesellschaft
       ändern wollen. Er habe der Gesellschaft eine Chance geben wollen, selbst
       herauszufinden, ob sie sich ändern wolle, sagte Snowden weiter.
       
       Snowden hatte mehreren Journalisten aus seiner Tätigkeit als externer
       Mitarbeiter des Geheimdienstes NSA Dokumente zugespielt. Anfang Juni
       brachte ein erster Bericht zur Überwachung von Handy-Verbindungen den
       sogenannten NSA-Skandal ins Rollen. Dabei wurde unter anderem enthüllt,
       dass der US-Geheimdienst flächendeckend Internet-Daten aufsaugt und
       Kanzlerin Angela Merkel abgehört wurde.
       
       In dem Interview wehrte sich Snowden auch gegen Vorwürfe der Illoyalität.
       „Ich versuche nicht, die NSA kaputt zu machen; ich arbeite daran, die NSA
       zu verbessern“, sagte der 30-Jährige. „Ich arbeite momentan noch immer für
       die NSA. Sie sind die einzigen, die es nicht bemerken.“
       
       Snowden hält sich derzeit an einem unbekannten Ort in Russland auf. Ein
       Reporter der Zeitung hatte ihn in der Hauptstadt Moskau getroffen.
       
       US-Präsident Barack Obama hatte Snowdens Enthüllungen Ende vergangener
       Woche als „unnötigen Schaden“ für die Geheimdienstarbeit und die Diplomatie
       bezeichnet. Zugleich räumte er aber ein, die Datensammlung und die
       Abhöraktionen der NSA hätten das Vertrauen von Amerikanern und
       ausländischen Partnern erschüttert.
       
       Experten hatten Obama jüngst 46 Änderungsvorschläge zur Geheimdienstarbeit
       unterbreitet, darunter eine stärkere Zurückhaltung bei der Überwachung
       ausländischer Staatslenker. Der US-Präsident kündigte an, das Thema im
       kommenden Jahr angehen zu wollen.
       
       24 Dec 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.washingtonpost.com/world/national-security/edward-snowden-after-months-of-nsa-revelations-says-his-missions-accomplished/2013/12/23/49fc36de-6c1c-11e3-a523-fe73f0ff6b8d_story.html
       
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