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       # taz.de -- EVP auf Kandidatensuche: Auch Konservative wollen Spitze
       
       > Gleich mehrere Politiker der Europäischen Volkspartei wollen José Manuel
       > Barroso beerben. Das Personalkarussell dreht sich bereits.
       
   IMG Bild: Auf der Suche nach einem EU-Häuptling. Merkel und Barroso.
       
       BRÜSSEL afp | In der Frage des konservativen Spitzenkandidaten für die
       Europawahl hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) noch nicht für
       einen Bewerber ausgesprochen. „Ich habe da bis heute keine abgeschlossene
       Meinungsbildung", sagte Merkel in der Nacht zum Freitag am Rande des
       EU-Gipfels in Brüssel. „Ich habe heute mit Keinem explizit darüber
       gesprochen, ob er Kandidat sein wird oder nicht.“ Sie sehe nur, „dass wir
       durchaus Bewerbungen haben.“
       
       Der EU-Kommissionspräsident wird dem EU-Vertrag von Lissabon zufolge nicht
       von den Wählern bestimmt, sondern von den Staats- und Regierungschefs der
       EU-Mitgliedstaaten. Dabei sollen sie das Ergebnis der Europawahl
       „berücksichtigen“. Das Europaparlament muss den Kandidaten dann bestätigen.
       
       Die konservative Europäische Volkspartei (EVP) - zu der auch CDU und CSU
       gehören - hat festgelegt, dass sie im März darüber entscheiden will,
       welcher Bewerber bei der Europawahl als Spitzenkandidat und möglicher
       Nachfolger des Portugiesen José Manuel Barroso als Präsident der
       EU-Kommission ins Rennen geht.
       
       Zu den Bewerbern gehört auch der langjährige luxemburgische Regierungschef
       und Vorsitzende der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, wie er am Donnerstag
       in einem Zeitungsinterview erklärte. „Ich glaube, dass die Bemerkung von
       Jean-Claude Juncker richtig verstanden wird“, sagte Merkel dazu lediglich.
       
       Die CDU-Chefin galt bisher als zurückhaltend, wenn es um die Aufstellung
       eines Spitzenkandidaten ging. „Ich habe des häufigeren hingewiesen, dass es
       keine gerade Linie angesichts des Lissabon-Vertrages zwischen
       Spitzenkandidaten und bestimmten Positionen gibt“, sagte die Kanzlerin nun.
       
       Die Idee für die Aufstellung europäischer Spitzenkandidaten bei der
       Europawahl hat bei den Konservativen an Rückhalt gewonnen, seitdem die
       europäischen Sozialisten EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) zu
       ihrem Spitzenmann gekürt haben. Auch die anderen Parteien wollen
       Spitzenkandidaten aufstellen.
       
       Das Spitzenkandidat der EVP soll nun auf einem am 6. März beginnenden
       Parteitag in Dublin bestimmt werden. Neben Juncker gelten auch der
       polnische Regierungschef Donald Tusk und der finnische Ministerpräsident
       Jyrki Katainen als aussichtsreiche Kandidaten. EU-Binnenmarktkommissar
       Michel Barnier aus Frankreich hatte sich selbst ins Spiel gebracht.
       
       20 Dec 2013
       
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