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       # taz.de -- Kolumne Press-Schlag: Medioker in der Meisterklasse
       
       > Alle vier deutschen Klubs stehen im Achtelfinale der Champions League.
       > Toll. Aber wie gut ist der teutonische Fußball wirklich?
       
   IMG Bild: Nach ganz oben wird es Julian Draxler mit seinen Schlker nicht schaffen. Gut so!
       
       Überstanden! Die Gruppenphase der Champions League ist vorbei. Wie gut,
       dass es die Dortmunder in Marseille lange richtig spannend gemacht haben.
       So hatten wir wenigsten noch ein bisschen Dramatik zum totalen Triumph des
       deutschen Fußballs in Europa. Alle vier deutschen Klubs stehen nun im
       Achtelfinale. Das hat es noch nie gegeben
       
       Setzt sich der Triumphzug des deutschen Fußballs, der im Vorsaisonfinale
       zwischen Bayern München und Borussia Dortmund seinen Höhepunkt gefunden zu
       haben schien, nun fort? Befinden sich die Bundesligaklubs auf dem Weg zu
       einem deutsch-deutsch-deutsch-deutschen Halbfinale? Und wäre das nicht
       toll?
       
       Beantworten wir die letzte Frage: Nein, das wäre nicht toll. Es wäre ein
       Armutszeugnis für den europäischen Klubfußball, wenn sich etwa Leverkusen
       bis in die Vorschlussrunde durchwerkeln würde. Gottlob hat Manchester
       United zweimal eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sich die angeblich
       so superkompakte „Dreifach-6“ der Werkself mit ein wenig spielerischer Lust
       ganz einfach austricksen lässt.
       
       Wie gut, dass auch ein Vorrücken des FC Schalke 04 bis ins Halbfinale
       höchst unwahrscheinlich ist. Mit dem dauernden Predigen des Willens, wo
       einfach zu wenig Können vorhanden ist, haben uns die Schalker schon in den
       Playoffs zur Qualifikation für die Gruppenphase genervt.
       
       ## Wer will das schon sehen?
       
       Das Auftreten des ewigen Nichtmeisters in der Liga der Meister war derart
       medioker, dass dem ZDF beinahe nichts anderes übrig geblieben ist, als die
       Finger von Live-Übertragungen der Partien mit königsblauer Beteiligung zu
       lassen. Wer will so etwas schon sehen?
       
       Das ist beinahe ebenso langweilig wie Spiele des FC Bayern in der
       Gruppenphase. Das Schneetreiben beim Spiel der Münchner bei völlig
       überforderten Gegnern in Moskau war noch das Unterhaltsamste, was bei
       Spielen der Münchner in diesem europäischen Herbst zu sehen war. Und selbst
       die Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen Manchester City war derart
       unspektakulär, dass es selbst die größten Bayernhasser nicht geschafft
       haben, echte Schadenfreude zu zeigen.
       
       Aber Pep Guardiola hat doch die Bayern neu erfunden, mag jetzt vielleicht
       einer einwenden. Mag schon sein, aber haben wir wirklich schon den
       Superduperbayernfußball, den die Münchner so gern spielen würden, in dieser
       Champions-League-Gruppenphase gesehen? Nein!
       
       Bleibt noch Borussia Dortmund. Deren Trainer Jürgen Klopp wollte die
       Champions League noch einmal in Heavy-Metal-Manier rocken. Die zwei
       Niederlagen gegen Arsenal und Neapel haben gezeigt, dass die
       Pressing-Maschine, die Klopp montiert hat, bisweilen ihre Aussetzer hat.
       Wenigstens haben es die Dortmunder spannend gemacht. Vielen Dank dafür! Für
       ein Hohelied auf den deutschen Fußball reicht das, was wir bis dato in der
       Champions League gesehen haben, aber noch lange nicht.
       
       12 Dec 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Rüttenauer
       
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