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       # taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
       
       > Xaver hat den Katastophenwunschzettel der Medien erfüllt. Die SPD findet
       > endlich ihre Antwort auf Angela Merkel. Und Maria Furtwänglers Ehe bleibt
       > erlaubt.
       
   IMG Bild: Livetickeritis zum Orkan: Die Medien haben vom Sturm profitiert.
       
       taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht letzte Woche? 
       
       Friedrich Küppersbusch: Klitschko macht alle Stunts selber. Das ist ein
       Fortschritt zu Schwarzenegger.
       
       Und was wird besser in dieser? 
       
       Henri Maske führt die Opposition gegen Gauck.
       
       Ein Genosse hat seine Stimme zum SPD-Mitgliederentscheid auf eBay
       angeboten. Das Höchstgebot lag bei 20,50 Euro, dann hat eBay die Auktion
       gelöscht. Was wäre Ihr Maximalgebot gewesen? 
       
       Klar, Gabriels Konzept zielt insgeheim auf Masseneintritte. Mittelfristig
       soll es die SPD.AG werden, und je nach attraktivem Mitgliederentscheid
       steigt der Aktienkurs. Umstritten die sogenannten Sozi-Derivate („100 Euro
       Bonus, wenn die SPD die nächsten drei Wahlen auch verliert“).
       
       Ein Student hat sich in die SPD geschlichen, um abstimmen zu können, ein
       anderer Genosse machte im Namen von Andrea Nahles Drohanrufe bei
       parteiinternen Gegnern der Großen Koalition. Verlieren Gabriel und Nahles
       die Kontrolle? 
       
       Eine gewisse Dominanz der öffentlichen Debatte kann man der ganzen Nummer
       kaum absprechen. Die SPD wird so allerdings zum Urheber der Koalition in
       der öffentlichen Wahrnehmung. Das wäre eine Antwort auf die
       Verschwindibus-Strategie der letzen Großen Koalition. Merkel konzentriert
       sich schon jetzt auf ihren neuen Job als politische Tatortreinigerin – sie
       kommt hinterher und macht, was sie will.
       
       Wo war eigentlich die CDU in der letzten Woche? 
       
       Das ist wie mit der Frage nach dem Ballbesitz des FC Bayern. Theoretisch
       kann man mit 5 Prozent das Spiel hoch gewinnen. Man bestaunt also den
       Hühnerhaufen SPD und wählt am Ende die verdrießliche Magd CDU. Für die
       Union wird die Europawahl spannend, nachdem die AfD den Bann der
       Wellness-Sekte zu überwinden scheint.
       
       Stürmchen „Xaver“ verdanken wir zwei ARD-„Brennpunkte“ und ein
       Liveticker-Inferno. Sind wir bescheuert? 
       
       Schatz, du bist sooo berechenbar! Nichts freut den Nachrichtenverkäufer so
       wie die angekündigte Katastrophe. Nachdem „Xaver“ eher schüchtern wütete,
       könnte man sagen, dass es mehr Katastrophenwunschzettel war als
       Berichterstattung.
       
       Der einzig verbliebene Hoffnungsträger der FDP, Christian Lindner, sagt in
       der Süddeutschen Zeitung über die Parteikollegen: „Wir sind keine
       Kapitalisten.“ Ja, was denn dann? 
       
       Eine von drei liberalen Parteien. Derzeit im Handel: Waldmeister,
       Karamellbraun und Schleim. Letzteres sind die ruhmreichen Reste der FDP,
       die nun weder nach links kann, weil ökologisch unglaubwürdig, noch nach
       rechts, wo die Schlipsnazis von der AfD lauern. Die FDP kann von Glück
       sagen, dass die AfD bisher keine prominenten Übertritte herauszuhängen hat.
       Das lässt ihr die Chance, noch ein bisschen auf Wirtschaftskompetenz zu
       machen.
       
       Maria Furtwängler und Hubert Burda haben im Wulff-Prozess ausgesagt. Aber
       wer bezahlt hat, was besprochen wurde, das weiß die Furtwängler nicht mehr.
       Freundschaftsdienst, oder haben die sich alle ins Delirium gesoffen? 
       
       Na ja, das ist schon ein stattlicher Cast für einen Prozess um 700 Euro.
       Und wer noch weiß, wer beim Besäufnis mit Kumpels vor fünf Jahren den
       Deckel übernommen hat, der werfe den ersten Schein. Wulff hat das Recht,
       dass geklärt wird, was ihn ruiniert hat. Und die feinen Herrschaften
       sollten den Eindruck indignierter Ruhestörung zu vermeiden trachten, wenn
       der Rechtsstaat sie einbestellt. Frau Furtwängler zählt zu den
       Erstunterzeichnerinnen des Aufrufs zum Verbot der Prostitution. Sicher wäre
       sie eingeschritten, wenn der niedersächsische Ministerpräsident sich für
       Geld hergeboten hätte. Apropos! Sie war eine mäßig bewertete Schauspielerin
       und heiratete einen 28 Jahre älteren Multimillionär. Ich möchte entschieden
       dafür eintreten, dass so was erlaubt bleibt.
       
       Freier in Frankreich sollen künftig bestraft werden: bis zu 3.750 Euro im
       Wiederholungsfall. Alice Schwarzer wird’s freuen. Und Sie? 
       
       Ich komme logisch nicht mehr hinterher. Mädchen beschneiden ist sehr zu
       Recht geächtet, Jungs beschneiden prima Folklore. Frauen, die Sex an
       materielle Leistungen knüpfen, sind Opfer. Männer, die Sex kaufen, sind
       Täter. Das pendelt um den Generalbass, dass am Ende der Abschaffung des
       alten Sexismus ein neuer steht. Eklig.
       
       Amazon und die Post wollen bald Bestellungen per Drohne versenden. Gute
       Idee? 
       
       Ja. Ich bestelle als Erstes ein Luftgewehr.
       
       Und was machen die Borussen? 
       
       Wir haben noch drei Torwarte, die fit sind.
       
       FRAGEN: AFRO
       
       8 Dec 2013
       
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