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       # taz.de -- Mozilla Jahresbericht 2012: Suchen bringt Geld
       
       > Die Stiftung hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Geld eingenommen. Und
       > das, obwohl die Zahlen beim Browser Firefox schwächeln.
       
   IMG Bild: Das mobile Betriebssystem Firefox OS ist einer der Hoffnungsträger.
       
       BERLIN taz | Mozilla geht es gut – das zumindest verlautet der
       [1][Jahresbericht für 2012], den die gemeinnützige Stiftung kürzlich
       vorgelegt hat. Die Einnahmen lagen demnach im vergangenen Jahr bei
       insgesamt 311 Millionen US-Dollar (230 Millionen Euro). Im Jahr davor waren
       es noch 163 Millionen gewesen.
       
       Die Steigerung bei den Einnahmen geht einerseits auf Spenden zurück. Nach
       3,3 Millionen Dollar 2011 erhielt die Stiftung im vergangenen Jahr 5,8
       Millionen. Ein Großteil der Spenden besteht dabei laut Sprecherin Barbara
       Hüppe aus zweckebundenen Zuwendungen – die Spender geben ihr Geld also für
       bestimmte Projekte, die sie fördern wollen.
       
       Größter Posten sind jedoch – wie bereits im vergangenen Jahr – die Einahmen
       aus dem Suchfeld im Browser Firefox. Wer eine Suche über das Suchfenster im
       Browser startet, landet automatisch bei Kooperationspartnern wie Google,
       Yahoo, Bing oder Ebay – und dafür fließt Geld an Mozilla. Die Einnahmen aus
       diesen Lizenzgebühren sind im vergangenen Jahr auf rund 305 Millionen
       Dollar gestiegen – nach knapp 162 Millionen im vergangenen Jahr.
       
       Den Grund für die Steigerung erklärt Hüppe etwas verklausuliert: Die
       Vereinbarung mit Google war Ende 2011 neu ausgehandelt worden. Solche
       Verhandlungen basierten "auf dem aktuellen und zukünftigen Wert, den unsere
       Angebote bieten“.
       
       ## Klarer Gewinner: Chrome
       
       Dabei sehen die aktuellen Zahlen für den Browser Firefox eher mau aus: Auch
       wenn Firefox in Deutschland immer noch der am meisten genutzte Browser ist
       - Zahlen des Analyseportals Statcounter zufolge ist der Anteil der Nutzer
       weltweit, die Firefox verwenden, in den vergangenen drei Jahren von über 30
       auf gut 18 Prozent gesunken. Noch stärker hat der Internet Explorer von
       Microsoft verloren, doch einer ist mit von Null auf gut 40 Prozent der
       Nutzerzahlen klarer Gewinner: Googles eigener Browser Chrome.
       
       „Wir haben derzeit mehrere wichtige Geschäftspartnerschaften und suchen
       aktiv nach neuen, sowie nach weiteren potenziellen Einnahmequellen“, heißt
       es dazu von der Stiftung. Eine Chance, die Nutzerzahl wieder zu erhöhen,
       bietet das im Oktober vorgestellte Betriebssystem für Smartphones, Firefox
       OS. [2][Spekuliert wird] unter anderem über eine Zusammenarbeit mit
       Samsung.
       
       Wenn der Konzern die Apps seines geplanten eigenen Betriebssystems ähnlich
       wie Mozilla auf der Basis von HTML5 konzipiert, könnten User die Apps des
       jeweils anderen Betriebssystems mitnutzen. Das dürfte die Attraktivität
       beider Betriebssysteme steigern - und damit auch die Zahl der Nutzer.
       
       4 Dec 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://static.mozilla.com/moco/en-US/pdf/Mozilla_Audited_Financials_2012.pdf
   DIR [2] http://www.soeren-hentzschel.at/mozilla/firefox-os/2013/11/30/tizen-firefox-os-kooperation-zwischen-samsung-und-mozilla/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Svenja Bergt
       
       ## TAGS
       
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