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       # taz.de -- Überwachung der EU-Außengrenzen: Eurosur startet
       
       > Die Bilder der toten Flüchtlinge vor Lampedusa haben viele Menschen
       > schockiert. Die EU-Grenzpolitik ist auch deswegen umstritten. Frontex
       > bekommt jetzt Verstärkung.
       
   IMG Bild: Das Programm dient der genaueren Überwachung der EU-Außengrenzen.
       
       BRÜSSEL dpa | Das europäische Grenzüberwachungssystem Eurosur startet an
       diesem Montag. Über das Kommunikationssystem teilen die EU-Länder
       Informationen miteinander und mit der EU-Grenzschutzagentur Frontex.
       Konkret geht es um verdächtige Bewegungen an den Außengrenzen. Polizisten,
       Küstenwächter und Co. sollen in allen EU-Ländern beinahe in Echtzeit
       erkennen, wo gerade etwas passiert. Eurosur („European Border Surveillance
       System“) soll Absprachen erleichtern und den Behörden helfen, schneller
       einzugreifen.
       
       Die Außengrenzen der europäischen Union werden vom Boden, vom Meer, von der
       Luft und vom All aus überwacht. Die nationalen Behörden und Frontex
       kontrollieren mit Patrouillen, Schiffen, Flugzeugen und Satelliten. Drohnen
       will die EU mit Eurosur jedoch nicht einsetzen. Das System soll illegale
       Einwanderung sowie Drogen- und Menschenschmuggel bekämpfen. Ein Ziel ist
       auch, Flüchtlinge in Seenot zu retten. Eurosur startet zunächst in 18
       EU-Staaten und Norwegen. Weitere acht EU-Länder – darunter Deutschland –
       folgen in einem Jahr.
       
       Schon vor der Einführung hagelte es Kritik. Die Linkspartei im EU-Parlament
       sieht in dem System ein „Investitionsprogramm für die Rüstungsindustrie“.
       Die Grünen sprechen von einem Ausbau der Festung Europa.
       
       Nach dem Flüchtlingsdrama von Lampedusa hatte das EU-Parlament Anfang
       Oktober der Einführung von Eurosur zugestimmt. Nur wenige Tage zuvor war
       ein Flüchtlingsboot vor der italienischen Insel gekentert, mindestens 360
       Menschen starben. Die Planungen für das System liefen allerdings schon
       lange vor der Katastrophe.
       
       2 Dec 2013
       
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