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       # taz.de -- Kommentar Atomabkommen Iran: Im Schatten einer unheiligen Allianz
       
       > Die erste Vereinbarung zu Irans Atomprogramm war ein großer Erfolg. Doch
       > Israel und andere Gegner könnten ein endgültiges Abkommen noch
       > verhindern.
       
   IMG Bild: Kompromissbereit? Irans neuer Präsident Hassan Rohani könnte zehn Jahre Streit über Teherans Atomprogramm beenden.
       
       Das erste Abkommen zwischen dem Iran und der internationalen
       Staatengemeinde nach zehn Jahren eskalierendem Streit über Teherans
       Atomprogramm ist ein großer Erfolg. Auch wenn es aus Gründen der
       Gesichtswahrung für Irans neuen Präsidenten Hassan Rohani als hart
       erkämpfter Kompromiss verkauft wird: Teheran hat in den Verhandlungen mit
       einer vorläufigen Ausnahme alle Forderungen erfüllt.
       
       Wird dieses Abkommen auch umgesetzt, kann Teheran durch die internationale
       Staatengemeinschaft zumindest in den nächsten sechs Monaten überprüfbar
       keinerlei Entwicklungen mehr betreiben, die auch zur Entwicklung von
       Atomwaffen nutzbar wäre.
       
       Wer jetzt das Gegenteil behauptet und wie Israels Premierminister das
       Abkommen als „[1][historischen Fehler]“ denunziert, redet wider besseres
       Wissen. Offensichtlich hat Netanjahu Sorge, dass sich die Aufmerksamkeit in
       Washington und anderen Hauptstädten nach Beilegung des Konflikts mit dem
       Iran wieder auf den israelisch-palästinensischen Konflikt richtet.
       
       Mit seiner Hoffnung auf das Scheitern der Irandiplomatie befindet sich der
       israelische Regierungschef in einer unheiligen Allianz mit den saudischen
       Wahhabiten, den wichtigsten Sponsoren und Finanziers des – auch gegen
       Israel – gerichteten Terrorismus. Und mit rechtsradikalen Republikanern und
       ideologisch verbohrten Tea-Party-Politikern im US-Kongress, deren einziges
       Ziel es ist, Präsident Barack Obama auf allen Gebieten der Außen- wie der
       Innenpolitik zu behindern.
       
       Zu dieser unheiligen Allianz gehören schließlich auch die konservativen
       Mullahs und Hardliner in Teheran, die auf das Scheitern des gemäßigten
       Präsidenten Rohani setzten und sich den bösen Satan USA als Hauptfeind
       erhalten wollen.
       
       Noch kann es dieser unheiligen Allianz gelingen, ein endgültiges Abkommen
       mit Teheran zu verhindern, das die Sorge vor einer iranischen Atombombe
       endgültig aus der Welt schafft und damit auch den Konflikt um Teherans
       Nuklearprogramm beilegt. Sollte es dazu kommen, würde die Gefahr eines
       Krieges mit dem Iran größer als je zuvor.
       
       24 Nov 2013
       
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