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       # taz.de -- Schütze von Paris: Keine Angaben zu den Tatmotiven
       
       > Abdelhakim Dekhar, der mutmaßliche Pariser Schütze, schweigt bisher. Ihm
       > werden Mordversuch, Entführung und Freiheitsberaubung vorgeworfen.
       
   IMG Bild: Aufnahme einer Überwachungskamera in Paris: Die Beweggründe für die Taten liegen noch im Dunkeln.
       
       PARIS afp | Der rätselhafte Schütze von Paris schweigt sich über seine
       Tatmotive bisher aus. Bei einem ersten Polizeiverhör habe Abdelhakim Dekhar
       sein Schweigerecht in Anspruch genommen, sagte sein Anwalt Rémi Lorrain am
       Donnerstagabend. Der 48-Jährige könnte am Freitag einem Haftrichter
       vorgeführt werden.
       
       Dem algerischstämmigen Dekhar wird Mordversuch, Entführung und
       Freiheitsberaubung vorgeworfen. Er soll am Montagmorgen durch Schüsse aus
       einem Gewehr einen Foto-Assistenten der Zeitung Libération schwer verletzt
       und anschließend vor einer Bank um sich geschossen haben. Danach nahm er
       den Ermittlern zufolge bei seiner Flucht einen Autofahrer kurzzeitig als
       Geisel.
       
       Der 48-Jährige, der in den 90er Jahren bereits in einen spektakulären
       Kriminalfall mit fünf Toten verwickelt war, war am Mittwochabend halb
       bewusstlos in einem Auto in einer Tiefgarage bei Paris aufgefunden worden.
       Womöglich wollte er sich mit Medikamenten das Leben nehmen.
       
       Die Beweggründe für Dekhars Taten liegen noch im Dunkeln, die Ermittler
       sehen aber zwei gefundene Schreiben als „interessante Grundlage“ für ihre
       Ermittlungen an, wie es in Justizkreisen hieß. Darin hatte der in
       Ostfrankreich geborene Verdächtige von einem „faschistischen Komplott“
       gesprochen, den die „gekauften“ Medien unterstützen würden. In
       Ermittlerkreisen hatte es zuvor geheißen, die Schreiben seien „wirr“.
       
       Dekhar, den seine früheren Anwälte als „rätselhafte“ Persönlichkeit, nicht
       aber als „Mann der Linken“ beschreiben, bewegte sich in den 90er Jahren in
       der linksautonomen Szene im Großraum Paris. Nach seiner Verurteilung zu
       vier Jahren Haft in einem damals spektakulären Kriminalfall mit fünf Toten
       war er 1998 ins Ausland gegangen.
       
       Im Großraum London soll er in einem Restaurant gearbeitet haben und dort
       nach Angaben der britischen Presse eine Studentin türkischer Herkunft
       geheiratet haben. Er wurde nun nach dem Hinweis eines Bekannten gefasst,
       bei dem er zeitweise in Paris wohnte.
       
       22 Nov 2013
       
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