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       # taz.de -- Gesundheitsreform in den USA: Obama macht Zugeständnisse
       
       > Nachdem sich viele US-Amerikaner nicht bei „Obamacare“ anmelden konnten,
       > wird jetzt nachgebessert. Die Regierung reagiert damit auf Kritik von
       > allen Seiten.
       
   IMG Bild: Barack Obama sich schon mehrfach für die Pannen bei der Gesundheitsreform entschuldigt
       
       WASHINGTON dpa | Nach wochenlanger Kritik am misslungenen Start seiner
       Gesundheitsreform hat Präsident Barack Obama Zugeständnisse an die
       Amerikaner gemacht. Ursprünglich schrieb seine Reform vor, dass ein
       Großteil der laufenden Versicherungen bis Jahresende gekündigt werden muss,
       um bei „Obamacare“ mitmachen zu können. Die Betroffenen dürften diese
       Verträge nun auch im Jahr 2014 behalten, räumte Obama am Donnerstag ein.
       
       Die alte Regelung hatte für Unmut gesorgt. Obamas größte Sozialreform war
       auch wegen technischer Probleme bei der Anmeldung im Internet in die Kritik
       geraten.
       
       Obamas Zusage folgte auf eine Serie technischer Fehler bei der
       Internetseite Healthcare.gov. Über die Seite können sich Menschen in 36
       Bundesstaaten für eine Versicherung anmelden. Profis hatten die Seite über
       Jahre entwickelt, bislang kostete sie nach Angaben von
       Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius rund 174 Millionen Dollar (129
       Millionen Euro). Wegen Fehlermeldungen blieb es im ersten Monat allerdings
       bei nur 27.000 Anmeldungen. Hunderttausende seien laut US-Medien dagegen an
       technischen Problemen gescheitert.
       
       In den USA haben mehr als 40 Millionen Menschen keine Krankenversicherung.
       „Obamacare“ soll dies ändern. Wer sich keine Versicherung leisten kann,
       erhält Finanzhilfen. Die meisten versicherten Amerikaner erhalten ihre
       Krankenversicherung durch ihren Arbeitgeber. Obama hatte wegen Fehlern bei
       der Gesundheitsreform bereits mehrfach öffentlich um Entschuldigung gebeten
       und Fehler eingeräumt.
       
       Das umstrittene Gesetz hatte Obama in den vergangenen Tagen immer stärker
       unter Druck gesetzt. Auch einen Monat nach Anlaufen der Reform sind die
       erheblichen Computerprobleme noch immer nicht gelöst. Selbst im
       Regierungslager formiert sich Widerstand. Die Republikaner hatten die
       Reform im US-Haushaltsstreit zum Streitgegenstand gemacht und dadurch einen
       wochenlangen Stillstand der Verwaltung ausgelöst. Wegen der Debatte um das
       Schuldenlimit schlitterten die USA zudem nur knapp an der
       Zahlungsunfähigkeit vorbei.
       
       Selbst unter den Demokraten im Kongress rege sich Widerstand, berichtete
       die New York Times am Donnerstag. Mehrere Abgeordnete unterstützen
       Änderungsvorschläge der Republikaner. Dies dürfte Obama weiter unter
       Zugzwang bringen. Die Republikaner haben „Obamacare“ von Beginn an strikt
       abgelehnt - und fühlen sich durch die Pannen bestätigt. Ziel der
       Republikaner ist es, die Reform als Ganzes zu Fall zu bringen.
       
       15 Nov 2013
       
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