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       # taz.de -- Hungerstreik auf dem Klimagipfel: „Yeb“ Saño bekommt Mitstreiter
       
       > Nichts mehr essen bis zur Einigung: Mehrere Delegierte schließen sich der
       > Aktion des philippinischen Verteters an. Im Klima-Risiko-Index liegt sein
       > Land auf Rang zwei.
       
   IMG Bild: Yeb Saño am Dienstag auf einer Pressekonferenz am Rande der Klimakonferenz
       
       WARSCHAU taz | Der philippinische Delegationsleiter auf dem 19.
       UN-Klimagipfel in Warschau, Naderev „Yeb“ Saño, ist so verzweifelt über die
       Tausenden Toten des schwersten Taifuns in der Geschichte seines Landes,
       dass mehrfach Tränen seine Rede unterbrechen. Er wischt sich die Augen und
       spricht von seinem Bruder: „Er hat den Taifun überlebt. Aber seit drei
       Tagen hat er nichts zu essen, so wie Zehntausende andere Sturmopfer auch.“
       Deshalb werde er jetzt selbst bis zum Ende des Gipfels nichts mehr essen.
       „Diese Stürme müssen aufhören! Wir müssen endlich etwas tun, nicht nur
       reden, reden, reden!“
       
       Am Dienstag schlossen sich andere Delegierte Sanos Hungerstreik an. Wael
       Hmaidan, Direktor des Umweltdachverbands Climate Action Network, erklärte
       in Warschau: „Die Verhandlungen müssen endlich zu einem Erfolg führen. Die
       Zivilgesellschaft kann nicht zusehen, wie immer mehr Menschen sterben. Ich
       werde solidarisch mit Yeb Saño und den Philippinen bis zum Ende des Gipfels
       hungern.“
       
       Auch die Australierin Kelly Dent von Oxfam will vorerst nichts mehr essen.
       „Die Skala der Zerstörung auf den Philippinen ist einfach unvorstellbar.
       Mit humanitärer Hilfe lösen wir das Problem nicht. Der Gipfel darf keine
       bloße Talkshow bleiben.“
       
       Louisa Casson, die auf dem Klimagipfel für die Jugend spricht, schließt
       sich am Dienstag der Hungeraktion an und will möglichst viele junge Leute
       von dieser Solidaritätsaktion überzeugen: „Wir brauchen endlich Taten! Die
       Klimasünder zerstören Lebenswelten, heute die der Philippinen, morgen
       unsere.“
       
       Auf dem am gleichen Tag in Warschau vorgestellten globalen
       Klima-Risiko-Index für 2012 liegen die Philippinen auf Rang zwei. Der
       jetzige Taifun ist also noch nicht berücksichtigt. Schon 2012 starben in
       den Philippinen mehr als 1.400 Menschen durch den Taifun „Bopha“, einen der
       bis dahin stärksten. Spitzenreiter im von der deutschen Organisation
       [1][Germanwatch] vorgelegten Index ist Haiti.
       
       12 Nov 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://germanwatch.org/de/7675
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Gabriele Lesser
       
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