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       # taz.de -- FSJler über Situation auf den Philippinen: „Keine Angst vor dem Taifun“
       
       > Daniel Eckert arbeitet in einer Radiostation im Westen der Philippinen.
       > Trotz der Warnung vor dem heftigen Sturm „Haiyan“ blieb er auf der Insel
       > Palawan.
       
   IMG Bild: Coron, im Norden Palawans. Hier möchte Daniel Eckert helfen.
       
       taz: Herr Eckert, im Norden Palawans gab es große Verwüstungen. Sie leben
       in der Mitte der Insel. Was haben Sie von dem Taifun „Haiyan“ mitbekommen? 
       
       Daniel Eckert: Am Donnerstag gab es die erste Vorwarnung, die Alarmstufe
       wurde dann sehr schnell auf Stufe drei von vier hochgesetzt. Freitagmorgen
       gegen fünf Uhr war der Himmel grau, Dauerregen hat angefangen. Die Straßen
       wurden komplett überschwemmt. In der Nacht hat es dann den Norden
       getroffen, unsere Stadt wurde aber verschont. Es gab relativ starke Böen,
       das Handynetz fiel aus. Es ist nicht hygienisch, man läuft durch matschiges
       Wasser und der Strom fiel ab und an aus – aber das ist an der Tagesordnung.
       
       Was haben Sie währenddessen gemacht? 
       
       Ich war in der Radiostation, um die Nachrichten zu verfolgen. Ich bin dann
       abends nach Hause gegangen und weil das Internet ging, konnte ich meinen
       Eltern schreiben - noch vor den Horrormeldungen in deutschen Medien.
       
       Haben Sie überlegt in den Süden zu flüchten oder das Land zu verlassen? 
       
       Nein, nie. Die Warnungen klangen schon dramatisch, aber ich dachte, die
       Philippinen übertreiben gerne mal. Wir sind hier gut geschützt und das
       Problem ist, dass es auf der Insel nicht viele solcher Großstädte gibt, in
       die man gehen könnte. Die Regierung hat keine Maßnahmen ergriffen, weshalb
       ich auch keine Angst hatte. Nach Deutschland will ich auf keinen Fall
       zurück, dafür gibt es keinen Grund.
       
       Sind andere Menschen aus der Stadt geflüchtet? 
       
       Nein. Es ist keine reiche Gegend, die Leute haben gar nicht die
       Möglichkeit. Außedem fehlten Kontaktpersonen oder Anhaltspunkte, es war ja
       keine Evakuierung geplant. Die Menschen sind auf der Insel geboren, also
       bleiben sie hier, sterben hier. Sie wollten Hab und Gut nicht verlassen,
       dafür waren auch die Vorwarnungen zu spät.
       
       Was tun Sie jetzt? 
       
       Ich habe das Bedürfnis zu helfen. Deswegen habe ich von meinem
       Freundeskreis einen vierstelligen Betrag gesammelt, davon 200 Kilo Kekse
       und 1.500 Liter Wasser gekauft. Ein Reporter der Radiostation kennt den
       General des Militärs, morgen fliegen wir mit einer Kargo-Maschine die Güter
       nach Coron, in den Norden.
       
       13 Nov 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Julia Neumann
       
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