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       # taz.de -- Friedensvertrag für Kongo: Im letzten Moment geplatzt
       
       > Die kongolesische Delegation hat die Unterzeichnung des Abkommens mit der
       > M23-Miliz abgesagt. Differenzen in Kernpunkten müssten zunächst
       > ausgeräumt werden.
       
   IMG Bild: Veränderte Lage: M23-Rebellen auf dem Rückzug im Ostkongo.
       
       KAMPALA afp | Die geplante Unterzeichnung eines Friedensvertrags zwischen
       der Demokratischen Republik Kongo und der Rebellenbewegung M23 ist
       kurzfristig abgesagt worden. Ein neuer Termin stehe noch nicht fest,
       erklärte die in dem Konflikt vermittelnde Regierung von Uganda am
       Montagabend. Zunächst seien weitere Verhandlungen zwischen beiden
       Konfliktparteien notwendig.
       
       Die kongolesische Delegation habe die Unterzeichnung in letzter Minute
       abgesagt, sagte der Sprecher der ugandischen Regierung, Ofwono Opondo.
       Ugandas Verteidigungsminister Crispus Kiyonga erklärte, nun stünden
       Beratungen mit beiden Seiten an, dabei gehe es unter anderem um einzelne
       Formulierungen. Durch den Sieg der Armee über die Rebellen habe sich die
       Lage verändert. Er äußerte sich dennoch zuversichtlich: „Ich denke, dass
       wir eine Einigung erreichen werden.“
       
       Es bestünden in einigen Kernpunkten noch Differenzen, die vor einer
       Unterzeichnung ausgeräumt werden müssten, sagte der kongolesische
       Außenminister Raymond Tshibanda. Aus dem Text müsse klar hervorgehen, „dass
       wir es mit einer legitimen Regierung auf der einen Seite und einer
       gescheiterten Rebellengruppe auf der anderen Seite zu tun haben“.
       
       Die Sondergesandten für die Region der Großen Seen bedauerten das
       vorläufige Scheitern der Unterzeichnung. „Trotz der veränderten
       militärischen Lage ist es wichtig, eine politische Lösung zu finden“,
       erklärten die Gesandten der UNO, der EU, der USA und der Afrikanischen
       Union.
       
       Mit dem Friedensvertrag, der auf Vermittlung der ugandischen Regierung
       zustande kam, sollte der blutige Konflikt im Osten des Kongos beigelegt
       werden. Unter anderem sollte das Schicksal der rund 1500 Rebellen geregelt
       werden, die jüngst über die Grenze nach Uganda flohen. [1][Die
       kongolesische Armee hatte die M23-Miliz kürzlich mit Hilfe einer
       UN-Interventionstruppe besiegt].
       
       12 Nov 2013
       
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