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       # taz.de -- Studie zur Schichtarbeit: Babyboomer zunehmend betroffen
       
       > Die Zahl der über 50-Jährigen im Schichtdienst hat sich in den letzten
       > Jahren verdoppelt. Die Befragten klagen über Schlafstörungen und
       > gesundheitliche Probleme.
       
   IMG Bild: Das Licht bleibt an: Nachtarbeit hat zumindest indirekt gesundheitliche Folgen für die Beschäftigten
       
       NÜRNBERG afp | Die Zahl der Schichtarbeiter über 50 Jahre hat sich in den
       vergangenen Jahren mehr als verdoppelt und liegt mittlerweile bei rund 1,3
       Millionen. Gründe für die Zunahme seien das Altern der geburtenstarken
       Jahrgänge aus den 50er und 60er Jahren und eine Ausweitung der
       Schichtarbeit, teilte das [1][Institut für Arbeitsmarkt- und
       Berufsforschung] (IAB) in Nürnberg am Montag mit. Die Betroffenen fühlen
       sich laut IAB-Befragung teils stark belastet: Die Hälfte von ihnen klagt
       über Schlafstörungen, und den eigenen Gesundheitszustand bewerten auch nur
       49 Prozent als sehr gut oder gut.
       
       Insgesamt arbeiten in Deutschland laut IAB 14 Prozent aller Erwerbstätigen
       in Schichtarbeit. Bei den über 50-Jährigen sind es demnach 13 Prozent. Das
       Institut befragte mehr als 5000 von ihnen vor allem nach dem
       Gesundheitszustand. 49 Prozent haben demnach Schlafstörungen - bei anderen
       Beschäftigten sind es 41 Prozent.
       
       Den allgemeinen Gesundheitszustand beeinflusst die Schichtarbeit laut
       Studie dagegen nicht so sehr - sondern eher die Tätigkeiten, die
       Schichtdienst erfordern. Diese Tätigkeiten seien oft körperlich und
       psychisch stark belastend. Schichtarbeiter müssten unter Einfluss von
       Kälte, Nässe oder Hitze arbeiten, seien Lärm ausgesetzt, müssten schwer
       heben, bei der Arbeit hocken oder sich bücken und mehr als andere
       Beschäftigte lange stehen.
       
       Die Befragung des IAB zeigte, dass Schichtarbeiter weniger Sport treiben
       und häufiger an Übergewicht leiden als andere Erwerbstätige. „Wer zu
       atypischen Arbeitszeiten tätig ist, hat es möglicherweise schwerer, sich
       ausgewogen zu ernähren oder sich an regelmäßigen sportlichen Aktivitäten zu
       beteiligen, beispielsweise in einem Verein“, heißt es zur Erklärung in der
       Studie.
       
       11 Nov 2013
       
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