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       # taz.de -- Niedersachsen-Derby in der Bundesliga: Außer Pyro nix gewesen
       
       > Hannover und Braunschweig trennten sich im brisanten Derby torlos. Es war
       > das 1000. torlose Remis in der Geschichte der Fußball-Bundesliga.
       
   IMG Bild: Haben sich nicht abhalten lassen: Hannover-Fans beim Derby gegen Braunschweig
       
       HANNOVER dpa | Jede Menge Pyrotechnik auf den Rängen, aber kein
       Fußball-Feuerwerk auf dem Rasen: Hannover 96 ist gegen Eintracht
       Braunschweig nicht über ein 0:0 hinausgekommen und wartet nun schon seit
       sechs Spielen auf einen Sieg. Im ersten Erstliga-Derby der
       niedersächsischen Rivalen seit 37 Jahren zeigten beide Teams am
       Freitagabend ein schwaches Spiel und sorgten für das 1000. torlose Remis in
       der Bundesliga-Geschichte. Aufsteiger Braunschweig verließ durch das
       Unentschieden vor 47.200 Zuschauern in der ausverkauften HDI Arena immerhin
       zumindest für eine Nacht den letzten Tabellenplatz.
       
       „Wir sind wahnsinnig enttäuscht. Wir hatten uns deutlich mehr vorgenommen.
       Unsere Fans haben diesem Spiel so sehr entgegengefiebert, dem wollten wir
       gerecht werden. Das ist uns leider nicht gelungen“, sagte Hannovers Manager
       Dirk Dufner anschließend. „Wir wollten diesen Derby-Sieg unbedingt, haben
       aber nur einen Punkt geholt. Das ist natürlich enttäuschend“, sagte
       96-Torwart Ron-Robert Zieler.
       
       Rund um das aufgeladene Duell der beiden Nachbarn blieb es weitgehend
       ruhig. Zwar herrschte im Umfeld des Stadions nach Angaben der Polizei eine
       sehr aufgeheizte Stimmung. Die befürchteten schweren Ausschreitungen
       blieben aber vor und während der Partie aus.
       
       Im Stadion fielen beide Fanlager jedoch durch das Abbrennen von Pyrotechnik
       negativ auf, der Stadionsprecher musste die Anhänger beider Clubs immer
       wieder ermahnen. „Das ist vollumfänglich abzulehnen und sehr bedauerlich“,
       sagte Hannovers Präsident Martin Kind in der Halbzeitpause. Er forderte die
       große Mehrheit der Zuschauer auf, ihr Schweigen zu brechen und etwas gegen
       die Chaoten zu unternehmen. Beide Clubs hatten zuvor an die eigenen
       Anhänger appelliert.
       
       ## Gastgeber dominieren das Spiel
       
       Sportlich übernahmen die zuletzt kriselnden Gastgeber von Beginn an das
       Kommando. 96-Coach Mirko Slomka konnte wieder auf Stürmer Mame Diouf
       zurückgreifen, der beim 2:3 in Bremen in der Vorwoche noch gesperrt war.
       Der Senegalese belebte das Angriffsspiel der Hausherren deutlich. Die erste
       gute Gelegenheit bot sich jedoch Andre Hoffmann, der nach einem Eckball per
       Kopfball an Braunschweigs Torhüter Daniel Davari (9. Minute).
       
       Die Eintracht beschränkte sich indes ausschließlich auf die Sicherung des
       eigenen Tores. Mit sieben Defensivspielern versuchten die Gäste, den 96ern
       jeglich Raum zum kombinieren zu nehmen und hatten damit Erfolg. Hannover
       war zwar klar feldüberlegen und hatte deutlich mehr Ballbesitz. Bis auf
       einen Kopfball von Diouf brachte 96 aber offensiv nicht viel zustande, weil
       der letzte Pass fehlte.
       
       Im Spiel nach vorne konnten die Braunschweiger allerdings keinerlei Akzente
       setzen. Das Fehlen von Karim Bellarabi, der kurz vor dem Spiel wegen
       Leistenbeschwerden passen musste, machte sich deutlich bemerkbar. Kurz vor
       dem Pausenpfiff sorgte Eintracht-Keeper Davari dann für den größten
       Aufreger der ersten Halbzeit. Der 25-Jährige vertändelte an der
       Strafraumgrenze den Ball gegen Edgar Prib, hatte aber Glück, dass der
       Mittelfeldspieler daraus kein Kapital schlagen konnte.
       
       Nach dem Seitenwechsel dauerte es eine Viertelstunde, ehe die Gastgeber
       wieder etwas durchschlagskräftiger wurden. Der Belgier Sebastien Pocognoli
       verfehlte mit einem Fernschuss das Braunschweiger Tor nur knapp (59.),
       wenig später vergab Diouf. Doch wie schon in den vergangenen Woche fehlte
       es den Hausherren an spielerischen Mitteln. Am Ende jubelten nur die
       Braunschweiger über einen verdienten Punkt.
       
       9 Nov 2013
       
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