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       # taz.de -- Vorhersage der Steuereinnahmen: 14 Milliarden Euro mehr
       
       > Die Steuereinnahmen bis 2017 werden höher sein als erwartet. Die
       > zusätzliche 14 Milliarden Euro werden vor allem bei Ländern und Kommunen
       > landen.
       
   IMG Bild: Wer den Euro nicht ehrt...
       
       BERLIN afp | Die Steuereinnahmen in Deutschland dürften bis 2017 um
       insgesamt 14 Milliarden Euro höher ausfallen als bislang erwartet. Das ist
       das Ergebnis der Herbstprognose des Arbeitskreises Steuerschätzung, die das
       Bundesfinanzministerium am Donnerstag in Berlin bekannt gab. Von dem
       Einnahmeplus profitieren in erster Linie Länder und Kommunen, während der
       Zuwachs für den Bund begrenzt bleibt.
       
       Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sprach von einer „soliden
       Einnahmebasis von Bund, Ländern und Gemeinden“ für die nächsten Jahre.
       „Allerdings zeigen die Ergebnisse der Steuerschätzung auch, dass die
       finanzpolitischen Spielräume begrenzt bleiben“, fügte er hinzu. Gleichwohl
       bekräftigte Schäuble die Absage der CDU/CSU an höhere Steuern.
       
       Schäuble bekannte sich erneut zum Ziel eines strukturell ausgeglichenen
       Haushalts für 2014 und eines Haushalts ohne neue Schulden für 2015. Zu
       einem Schuldenabbau äußerte er sich allerdings vorsichtig. Spielräume
       sollten vielmehr genutzt werden „für Investitionen in die
       Verkehrsinfrastruktur und in familienpolitische Leistungen“. Die
       Gesamtverschuldung solle jedoch von derzeit 80 Prozent des
       Bruttoinlandsprodukts innerhalb von zehn Jahren auf die im
       EU-Stabilitätspakt vorgesehenen höchstens 60 Prozent sinken.
       
       Der Herbstprognose zufolge entfallen von den 14 Milliarden Euro
       Mehreinnahmen bis 2017 lediglich 1,6 Milliarden Euro auf den Bund. Das
       höchste Plus haben demnach die Länder mit 5,4 Milliarden Euro. Die Kommunen
       können mit Mehreinnahmen von 5,1 Milliarden Euro rechnen. Um knapp zwei
       Milliarden Euro zunehmen dürfte die EU-Abführung.
       
       SPD-Fraktionsvize Joachim Poß nannte es angesichts der neuen Steuerdaten
       „schwer vorstellbar“, dass die derzeit von Union und SPD diskutierten
       Ausgaben ohne Steuererhöhungen zu finanzieren seien. Alle Beteiligten
       müssten sich jetzt auf den Boden der finanziellen Realität stellen. Die SPD
       dränge darauf, zumindest steuerliche Subventionen abzubauen, doch „der
       Überzeugungsprozess ist sehr schwierig“, sagte Poß am Rande der Beratungen
       der Koalitions-Arbeitsgruppe Finanzen.
       
       „CDU und CSU müssen jetzt endlich der Realität ins Auge sehen, dass sie
       nicht mehr verteilen können, als sie einnehmen“, verlangte auch die
       Grünen-Finanzexpertin Priska Hinz. Zugleich wandte sie sich gegen
       Mehrbelastungen für die Beitragszahler bei der Rentenversicherung.
       
       7 Nov 2013
       
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