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       # taz.de -- Friedenskonferenz zu Syrien: Termin im November geplatzt
       
       > Der Streit über eine Teilnahme des Iran und Vorbedingungen der syrischen
       > Konfliktparteien, die sich ausschließen, verhindern eine Einigung.
       
   IMG Bild: Zerstörte Straße in Aleppo im Norden Syriens
       
       GENF taz | Das bereits seit Mai dieses Jahres anhaltende diplomatische
       Tauziehen um eine zweite internationale Syrien-Konferenz geht weiter. Der
       bislang vorgesehene Termin 23./24. November ist nach dem Scheitern der
       russisch-amerikanischen Vorgespräche am Dienstagabend in Genf und
       angesichts kompromissloser Positionen und weitreichender Vorbedingungen der
       syrischen Konfliktparteien hinfällig.
       
       Der gemeinsame Syrienvermittler der UNO und der Arabischen Liga, Lakdar
       Brahimi, hofft zwar immer noch auf eine Konferenz vor Ende des Jahres. Doch
       angesichts der Entwicklungen im syrischen Bürgerkrieg dürften sich die
       Aussichten auf das Zustandekommen eines Treffen in nächster Zeit eher noch
       weiter verschlechtern.
       
       Hauptstreitpunkt zwischen den USA und Russland ist die Teilnahme Irans an
       der geplanten Konferenz. Moskau hält die Beteiligung Teherans für
       unerlässlich, gerade weil Iran im innersyrischen Konflikt die Regierung von
       Baschar al-Assad durch Söldner und Waffen unterstützt. Washington will
       jedoch nur diejenigen Staaten an der Konferenz beteiligen, die wie
       Saudi-Arabien, Katar oder die Türkei die Oppositionskräfte politisch,
       finanziell und militärisch unterstützen.
       
       ## Die Oppositionskoalition fordert einen Zeitplan für Assads Machtverzicht
       
       Auch der Chef der wichtigsten Oppositionsgruppe, Ahmad Dscharba, hatte
       erklärt, die Nationale Koalition (NK) werde nicht an dem Treffen in Genf
       teilnehmen, wenn der Iran eingeladen werde. Die NK fordert zudem als
       Vorbedingung für eine Teilnahme einen „verbindlichen Zeitrahmen für den
       Machtverzicht von Präsident Assad“.
       
       Doch die Regierung Assad ist nicht einmal bereit, auf einer Konferenz über
       die Bedingungen für ihren Abtritt und die Einsetzung einer
       Übergangsregierung in Damaskus zu verhandeln. Die geplante Konferenz seit
       „Teil eines politischen Prozesses und keine Machtübergabe“, erklärte Assads
       Informationsminister Omran al-Subi im syrischen Staatsfernsehen und
       betonte: „Assad wird Präsident dieses Landes bleiben.“
       
       Angesichts dieser Bedingungen der Konfliktparteien ist die
       Abschlusserklärung der ersten Genfer Syrienkonferenz vom Juni 2012 , die
       Vermittler Brahimi, Russland und den USA als Grundlage für Genf II diente,
       endgültig Makulatur. Damals hatten die fünf Vetomächte des
       UN-Sicherheitsrats Verhandlungen zwischen der Regierung Assad und der
       Opposition „ohne Vorbedingungen“ sowie „die Bildung einer
       Übergangsregierung im gegenseitigen Einverständnis“ gefordert.
       
       6 Nov 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Zumach
       
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